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Ice Age: Scrats Nussiges Abenteuer

von

Daniel Witt

Der nicht ganz so heimliche Star der Ice Age“-Reihe darf auf Nintendo Switch ein neues prähistorisches Abenteuer erleben. Doch macht „Ice Age: Scrats Nussiges Abenteuer“ genauso viel Spaß wie die Filme? Wir verraten es euch!

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Die Eichel

Wer Scrat kennt, wird von der Geschichte absolut nicht überrascht sein. Wie immer will das Säbelzahn-Eichhörnchen seine eine einzige geliebte Eichel haben, doch wie gewohnt flutscht sie ihm ein ums andere mal davon. Auf diese Weise entdeckt Scrat auch einen unterirdischen Tempel, in dem ihn eine mysteriöse Stimme auf die Suche nach Kristall-Eicheln schickt. Wenn man einmal von einem mehr als knappen Abspann absieht, war es das dann auch schon mit der Geschichte des Spiels - wenn man natürlich einmal davon absieht, dass Scrat am Ende von jedem der vier Level seine Eichel findet und wieder verliert. Na gut, kleiner Spoiler: nach dem vierten darf er sie behalten.

Geschickt

Zwar wird Scrat in den Filmen als sehr schusselig-tollpatschig dargestellt, jedoch ist er in „Ice Age: Scrats Nussiges Abenteuer“ weitaus besser unterwegs. Neben dem einfachen Springen kann er auch klettern, treten, rollen und sogar mit Steinen werfen. Das Ende der ersten drei Level bringt dann weitere Fähigkeiten ein. Ist der Doppelsprung noch Standard, können die beiden weiteren Fähigkeiten das Spiel für die jüngere Zielgruppe deutlich spannender werden lassen.

Besonders lobenswert ist hier auch das Leveldesign, das sich von sehr einfachen und vor allem Fehler verzeihenden Hüpfpassagen bis hin zu kleineren Rätseln und Geschicklichkeitseinlagen, die schon etwas Timing und Präzision beim Springen erfordern, steigert. Highlight ist auch auf jeden Fall neben den Bosskämpfen, die ein klein wenig Strategie erfordern, die Action-Sequenz am Ende der ersten drei Level. Mal fällt Scrat aus luftiger Höhe, mal geht es einen reißenden Fluss entlang. Mit neuen Fähigkeiten darf man in bereits erledigten Leveln noch einmal vorbeischauen, um neue Abschnitte zu entdecken. Da die Belohnung jedoch recht schmal ausfällt, wird hierzu leider kaum ein Anreiz geboten.

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Eingebrochen

Was wir jedoch in den vier Stunden Spielzeit an Fehlern erlebt haben, ist mehr als nur traurig. Mehrfach blieb die Hintergrundmusik weg, und mehrfach blieb nach Laden eines neuen Abschnitts der Bildschirm schwarz, jedoch verrieten die Soundeffekte, dass das Spiel weiter lief. In beiden Fällen half ein Neustart des Spiels, doch gegen andere Bugs wirkt auch das nicht. In mehreren Fällen hat unser Scrat dank durchlässiger Wände die Spielwelt verlassen und ist ins Bodenlose gefallen, und wo optisch ein fester Boden ist, fällt man durch diesen auch schon mal ins Wasser. Richtig ärgerlich sind jedoch die Rutschpartien. Bei mehreren davon hat das Betreten der Rutschbahn dazu geführt, dass Scrat ins Aus katapultiert wurde, und das reproduzierbar. Nur ein Sprung weiter unten auf die Rutschbahn half hier aus. Und jetzt erkläre bitte jemand all diese Probleme der jungen Zielgruppe!

Unangepasst

Auf den ersten Blick weiß „Ice Age: Scrats Nussiges Abenteuer“ durchaus zu gefallen. Vor allem Scrat sieht nicht nur genau so knuddelig aus, wie man ihn kennt, auch seine ulkigen Animationen sorgen für Schmunzler. Die vier Level decken zwar bekannte Szenarien wie Eislandschaft und Lava ab, doch ein Level weiß ganz besonders zu begeistern. Auch haben die Entwickler darauf geachtet, dass die recht schlauchigen Level mit ihren leichten Abzweigungen nicht wie ein langer Tunnel aussehen. Oft bieten sich tolle Aussichten bis weit in die Ferne, mit Meeren, Bergen und einigen aus den Filmen bekannten Lebewesen. Leider fällt die Gestaltung der wenigen Gegnertypen da deutlich ab. Was jedoch noch schlimmer ist, ist die Bildrate. Diese erreicht besonders im Handheldmodus nie wirklich flüssige Bereiche und behindert nicht selten den Spielfluss, sodass Sprungpassagen manchmal mehr zum Glücksspiel werden.

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Eigen-Spoiler

Ein wenig seltsam mutet auch an, wie das Spiel sich selbst spoilert. Die Ladebildschirme geben immer schon einen Hinweis darauf, welcher Obermotz sich Scrat im nächsten Bosskampf in den Weg stellt und wie man ihn besiegen kann. Ähnlich verhält es sich mit den freischaltbaren Galeriebildern. Ohne groß vom Weg abzuweichen, hat man am Ende des dritten Levels die 5.000 Kristalle beisammen, um auch das letzte Galeriebild zu begutachten, und sieht so schon, wer im vierten Level auf einen wartet. Was hier zusätzlich seltsam ist und neben dem knappen Abspann ebenfalls so wirkt, als hätten die Entwickler unter Zeitdruck endlich ein Ende ins Spiel bringen müssen, ist die letzte Szene des letzten Levels. Man erwartet die nächste beeindruckende Action-Einlage, nicht zuletzt wegen demjenigen, der gerade Scrats Eichel hat, doch dann ist auf einmal das Spiel vorbei und lässt ein langes Gesicht beim Spieler zurück.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Eigentlich ist Ice Age: Scrats Nussiges Abenteuer“ ein Abenteuer, das man der jüngeren Zielgruppe empfehlen möchte. Die vier Level steigern sich im Schwierigkeitsgrad vom absoluten Anfänger bis hin zu leicht fordernden Aufgaben, und auch Scrats Fähigkeiten gestalten sich spannend, ohne zu überfordern. Dass das Abenteuer nach vier Stunden vorbei ist, ist da noch halb so schlimm. Viele Spielfehler sorgen für unverschuldete Bildschirmtode oder machen sogar einen Neustart des Spiels notwendig. Und die sehr stark schwankende Bildrate macht viele Sprungpassagen zum Glücksspiel.