Mario ist eigentlich schon eine echte Sportskanone. Basketball,
Baseball, Fußball und Tennis sind nur einige der Sportarten, die der
Klempner bis vor einiger Zeit regelmäßig ausgeübt hat. Doch seit einigen
Monaten hat er seine sportliche Betätigung etwas schleifen lassen.
Damit er noch rechtzeitig in Form ist, um an den Rennen in Mario Kart
8“ teilnehmen zu können, schickt Nintendo ihn zumindest schon einmal auf
den Golfplatz.

Schlag auf Schlag
„Mario Golf: World Tour“ bietet einem die Möglichkeit entweder eine
Schnelle Runde mit Mario, Luigi & Co. zu bestreiten oder mit seinem
eigenen Mii im Palastclub um Meisterschaften zu spielen. Beim Schnellen
Spiel stehen die Spielmodi Sieg nach Schlägen, Lochspiel, Speed-Golf,
Point Play und verschiedene Herausforderungen, wie das Schlagen durch
Goldene Ringe oder das Einsammeln von Goldmünzen, zur Verfügung.
Zusätzlich kann man gegen einen Freund oder gegen Spieler weltweit über
ein lokales Spiel oder über das Internet golfen, sowie online an
Turnieren teilnehmen. Wer etwas mehr als eine Schnelle Runde absolvieren
möchte, wird sich dagegen für den Palastclub entscheiden.

Anfänge im Palastclub
Wer möchte kann mit seinem Mii zunächst eine Übungsrunde im
Schlossgarten von Peach bestreiten oder an verschiedenen
Trainingseinheiten von Toad teilnehmen. Man kann allerdings auch direkt
sein Handicap bestimmen, in dem man eine erste Runde spielt. Das
Handicap beschreibt die Spielstärke eines Golfers. Es wird aus der
Differenz der erreichten Schläge auf einem Kurs im Vergleich zu den
standardmäßig für den Kurs benötigten Schlägen ermittelt. Durch die
Bestimmung des Handicaps ist es später möglich, dass zwei Golfer mit
unterschiedlicher Spielstärke trotzdem ein Duell auf Augenhöhe
durchführen. Bei entsprechenden Ergebnissen auf den Kursen kann sich das
Handicap verändern.
Palastclub-Meisterschaft
Erst wenn das Handicap einmal bestimmt ist, kann man an der ersten
Kursmeisterschaft teilnehmen. Die Palastclub-Meisterschaft besteht
zunächst aus insgesamt drei Turniere, nämlich dem Wald-, Strand- und
Gebirgskurs. Jeweils achtzehn Löcher werden auf den Kursen gespielt,
wobei die weiteren Kurse erst freigeschaltet werden, wenn man das
jeweils davor befindliche Turnier als Sieger abgeschlossen hat. Wer nach
den achtzehn Löchern nur als Zweiter abgeschlossen hat, guckt demnach
in die Röhre. Zwar bekommt man einige Münzen, die man im Laden des
Palastclubs gegen Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände tauschen kann,
ein erneuter Durchgang bleibt einem allerdings nicht erspart. Besonders
hart ist das, wenn man bis zum letzten Loch gleichauf mit einem
Konkurrenten liegt, man das letzte Loch mit einem Par beendet und der
Konkurrent einen durch einen Birdie alt aussehen lässt. Die im Laden des
Palastclubs gekauften Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände haben
übrigens, wenn auch begrenzt, Einfluss auf das eigene Golfspiel. So kann
ein Ball beispielsweise durch einen anderen Golfschläger schon einmal
ein paar Meter weiter fliegen als durch das Standardmodell. Eine schöne
Sache, die einem gerade auf neuen Kursen und in den zahlreichen
Herausforderungen hilft. So wie die Herausforderung auf einem Kurs neun
Löcher nacheinander jeweils nur mit einem Schlag und einem Putt
erfolgreich zu beenden.

Par, Birdie, Bogey
Bei jedem Loch bekommt man zunächst die Anzahl an Schlägen mitgeteilt,
die standardmäßig benötigt werden, um den Ball an sein Ziel zu bringen.
Wird beim eigenen Spiel genau diese Anzahl an Schlägen benötigt,
erreicht man ein Par. Braucht man weniger Schläger wird das Loch unter
Par gespielt. So ist ein Spiel mit einem unter Par (-1) beispielsweise
ein Birdie. Braucht man dagegen mehr Schläge wird das Loch über Par
gespielt. So ist ein Spiel mit einem über Par (+1) beispielsweise ein
Bogey. Generell kann man sagen, dass für einen Sieg mindestens 1/5 der
Löcher mit einem Birdie abgeschlossen werden sollten, was bei 18 Löchern
einem Ergebnis zwischen -3 und -4 entspricht. Sollten Löcher über Par
gespielt werden, müssen natürlich eine entsprechende Anzahl an Löchern
zusätzlich unter Par gespielt werden.
Golfen bei wirklich jedem Wetter
Neben der Anzahl an Schlägen bekommt man vor dem Abschlag noch die Weite
bis zum Loch angezeigt. Außerdem werden Informationen zu den
Wetterbedingungen, zur Windrichtung und –stärke, zur Beschaffenheit des
Untergrunds des Balls und zu eventuellen Höhenunterschieden im Gelände
angezeigt. Gerade starker Rückenwind ist häufiger gefährlicher als
starker Gegenwind, da das Grün im hinteren Bereich immer von dichtem
Rough umgeben ist. Vor dem Abschlag sollte man sich zunächst durch
Einsatz der Kamera anschauen, wohin der Ball bei perfektem Abschlag und
ohne Einfluss von jeglichen Wetterbedingungen, Bodenbeschaffenheiten und
Höhenunterschieden im Gelände theoretisch landen würde. Danach sind in
die eigenen Überlegungen zum Schlag, die eben aufgeführten Bedingungen
noch einzubeziehen. Wer möchte berücksichtigt zur Sicherheit auch noch
die Möglichkeit, dass ein Schlag nicht mit voller Kraft getroffen werden
kann. Derartige Überlegungen bieten sich gerade an, wenn man
beispielsweise hinter einem Bunker das Fairway nur knapp erreicht oder
sich ein Wasserhindernis zwischen dem aktuellen Standort und dem Loch
befindet.

Wahl des Eisens
Automatisch wird für den nächsten Schlag immer ein Eisen vorgeschlagen.
Im Normalfall kommt man zwar mit dem H1-Eisen und dem Putter aus, der
ein oder andere Schlag ins Rough oder in einen Bunker, macht allerdings
auch schon mal den Gebrauch eines anderen Eisens notwendig. Danach wird
noch bestimmt, ob man einen normalen oder verstärkten Abschlag ausführt
und den Ball automatisch oder manuell treffen möchte, wobei die letzte
Variante notwendig ist, wenn er einen gewissen Spin bekommen soll. Bei
den Herausforderungen können auch Item-Schläge verwendet werden. Beim Einsatz eines Pilzes bekommt der Ball beispielsweise nach dem
Aufkommen auf dem Boden noch einen Extra-Geschwindigkeitsschub. Die
Feuerblume bewirkt, dass er brennt und bei Berührung mit Blättern oder
Laub nicht gebremst wird. Danach heißt es, den Ball auf den Weg zu
bringen und zu hoffen, dass die eigenen Berechnungen richtig waren.
Turniere und andere Wettkämpfe
Bei lokalen Matches können maximal vier Spieler gegeneinander antreten,
sofern jeder Spieler das Spiel besitzt. Auch online messen sich maximal
vier Spieler. Bei den Turnieren misst man die Möglichkeit sich gegen
Spieler auf der ganzen Welt zu messen, indem man seine eigenen
Ergebnisse hochlädt. Nintendo hat angekündigt, dass man dabei
zusätzliche digitale Preise und Trophäen gewinnen kann. Um an den
Turnieren teilnehmen zu können, muss SpotPass aktiviert sein. Einige
Turniere machen es allerdings erforderlich, dass man die Kurse über
kostenpflichtige Downloadinhalte in Toads Ecke erwirbt. In eben selbiger
kann man sich zusätzlich noch seine eigenen Rekorde und Statistiken
anzeigen lassen und im Golf-Glossar nachschlagen, was beispielsweise ein
Eagle ist. Per StreetPass können zusätzlich die eigenen Ergebniss mit
denen von anderen Spielern ausgetauscht werden. Die ersten Turniere, wie Mario-Meisterschaft, sind bereits jetzt verfügbar.

Technik
Mario und seine Freunde machen auch auf den Golfkursen des Nintendo 3DS
eine gute Figur. Die Kurse sind fantasievoll, abwechslungsreich und
gewohnt bunt. Die Grafik ist gestochen scharf. Die unterschiedlichen
Wetterbedingungen sind sehr schön anzusehen und auch der 3D-Effekt ist
wirklich sehr gut gelungen. Im Endeffekt wird man ihn allerdings
trotzdem ausstellen, um beim Überprüfen des jeweils nächsten Schlags
völlig ruhig und überschaubar agieren zu können. Die musikalische
Untermalung fällt mal wieder in die Kategorie „nett“, nicht mehr und
nicht weniger.
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