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Monster Energy Supercross: The Official Videogame 2

von

Marco Lipke

Das erste Monster Energy Supercross“-Spiel hat unter Nintendo Switch-Fans für Ärger gesorgt.  Die Portierung war zwar keine Katastrophe, allerdings wurden einige Inhalte geschnitten. Es gab keinen Streckeneditor, lediglich zwölf Fahrer in einem Rennen und sogar der Mehrspieler-Modus fehlte komplett, wodurch die Version leider zur schlechtesten wurde. Die Macher versprechen, aus den Fehlern gelernt zu haben und präsentieren nun die Fortsetzung als vollständigeres Paket, auch wenn nicht alles rund läuft.

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Starkes Gameplay

„Monster Energy Supercross: The Official Videogame 2“, wie der viel zu lange Titel lautet, stellt erneut einen gelungenen Mix aus dem Motorsport sowie Arcade-Elementen dar. Bereits nach den ersten Runden ist nämlich offensichtlich, dass es sich hier nicht um eine beinharte Simulation handelt, dafür wird aber eine enorme Spieltiefe geboten. Die Steuerung ist leicht, denn per linkem Stick steuern die Spieler die Motorräder, mit dem rechten Stick wird das Gewicht des Fahrers verlagert. Dadurch kann man nicht nur besser in die Kurven einlenken, sondern auch parallel zum Boden landen, was durch die hügeligen Strecken zu einer Geschicklichkeitsangelegenheit wird. Das anfängliche Tutorial erklärt die Grundlagen, wer sich weiter mit den Feinheiten beschäftigen will, darf sich ebenfalls über diverse Techniken freuen, die insbesondere auf den höheren Schwierigkeitsstufen zur Pflicht werden.

Das Grundprinzip funktioniert überraschend gut und bereits nach kurzer Zeit können sich selbst Anfänger über erste Erfolge freuen. Das liegt auch an der starken Fahrphysik, die durch realistisches Fahrverhalten punktet, durch die simple Steuerung aber in ein arcadelastiges Gameplay mündet. Hier wird das Beste aus zwei Welten zusammengeführt und seinen Fahrstil zu perfektionieren gehört zu den großen Motivatoren, Anfänger dürfen sogar optimale Flug-Kurven anzeigen lassen. Einziges Manko: Die Trigger der Nintendo Switch-Controller, durch die gerade das Verhalten in Kurven zu einem recht abgehackten Fahrverlauf führen.

Der Weg zum Ruhm

Ohne einen Karriere-Modus kommt kaum ein Sportspiel aus, weshalb natürlich das zweite „Monster Energy Supercross“ ebenfalls nicht darauf verzichtet. Dabei ist der erste Schritt recht enttäuschend, schließlich ist die Charaktererstellung von zu wenigen Optionen geplagt, ganz abgesehen davon, dass die Modelle auf Nintendo Switch leblos und detailarm daherkommen. Dafür ist der Ablauf überraschend motivierend, denn am Anfang einer Woche darf diese verplant werden. Der Spieler darf Events besuchen, um Ruhm-Punkte zu erhalten, die für Anpassungsmöglichkeiten verwendet werden, oder sogar Duelle fahren, um diverse Boni einzuheimsen. Der kurzweilige Charakter sorgt dafür, dass man nicht einfach nur ein Rennen nach dem anderen fährt und ein schöneres Gesamtpaket erhält, auch wenn Fotoshootings und andere Sequenzen nicht gerade bombastisch inszeniert wurden.

Ansonsten bleibt das Spiel dem Standard treu, denn Meisterschaften, Einzelrennen und Zeitfahren gehören in jedes Rennspiel. Interessanter ist da schon das Trainigsgelände. Auf dieser überraschend großen Fläche darf der Spieler sich austoben und frei herumfahren, ohne einer Strecke zu folgen. Diverse Hindernisse und Rampen sei Dank kann man sich mit den Fahrzeugen vertraut machen und sogar einige Techniken üben, bevor es auf die linearen Strecken gibt. Definitiv eine gute Idee, die die Lernkurve abwechslungsreicher gestaltet.

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Die notwendigen Opfer

Bei der Präsentation zeigt sich Nintendos Konsole nicht von ihrer besten Seite. Im Vergleich zur Konkurrenz sind die Strecken detailarm, die Charaktere sehen furchtbar aus und Zuschauer sucht man vergebens. Diese Sichtweise ist allerdings auch unfair, denn sobald man sich einmal an den grafisch eindeutig schlechteren Stil gewöhnt hat, ergibt sich ein erstaunlich stimmiges Gesamtpaket. Insbesondere im Handheld-Modus beweist das Spiel eine gute Figur, und die fehlenden Effekte und Details fallen weniger auf. Störender sind leider aufploppende Elemente, die immer wieder stören, auch wenn sie spielerisch keine Probleme herbeiführen. Die allgemein niedrige Bildqualität ist enttäuschend, schließlich kann die Konsole mehr, im Vergleich zum Vorgänger oder Genre-Konkurrenzen ist „Monster Energy Supercross: The Official Videogame 2“ allerdings ein besserer Vertreter.

Einmal mit den optischen Gegebenheiten Frieden geschlossen, werden auch die Vorteile deutlich. Der allgemein helle Stil lässt das Spiel nämlich weniger realistisch wirken als auf den anderen Plattformen, wodurch die fehlenden Effekte sowie Details gar nicht so sehr stören. Auch die Bildrate ist sehr solide und meist werden 30 Bilder pro Sekunde erreicht, selbst wenn kleine Slowdowns nicht ausbleiben. Allgemein ist den Machern eine solide Portierung gelungen, die zwar ein paar zu viele Opfer beklagen muss, dafür beweist, dass sie aus dem Vorgänger gelernt haben, auch wenn die langen Ladezeiten durchaus lästig sind. Und dann wäre da noch die Sache mit dem Inhalt.

Endlich vollständig

Die Katastrophe wird abgewandt, denn es ist endlich möglich, im Mehrspieler-Modus Rennen auszutragen. Das geht zwar nicht im Splitscreen, dafür sowohl online als auch im lokalen Netwerk-Modus. Dadurch dürfen sich nun auch Nintendo Switch-Spieler darüber freuen, deutlich mehr Zeit in das Spiel investieren zu können. Fast noch besser ist der Streckeneditor, der sehr stark ausgefallen ist. Dank übersichtlicher Menüs und der simplen Steuerung ist es überraschend einfach, eigene Strecken zu basteln und diese anschließend auszuprobieren. Einziger Wermutstrophen ist die Anzahl der Fahrer, die erneut mit lediglich 12 pro Rennen bei der Hälfte der Konkurrenz liegt.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Monster Energy Supercross: The Official Videogame 2” ist ein rundum besseres Spiel als sein Vorgänger auf Nintendo Switch. Inhaltlich handelt es sich endlich um eine ebenbürtige Version, die mit den anderen Plattformen mithalten kann. Zudem sind die Rennmechaniken sehr gelungen, weshalb man zahlreiche Stunden in das Rennspiel investieren und sich durchweg verbessern kann. Lediglich die technische Umsetzung ist enttäuschend, wobei es hier ebenfalls zahlreiche Verbesserungen im Vergleich zu Teil eins gibt. Wer das akzeptieren kann, erhält dafür eine gelungene Version eines guten Spieles