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SiNG Party

von

Johannes K.

Freak Out“ heißt es jetzt schon zum zweiten Mal auf der Wii U und diesmal ist der Grund nicht ein ewig dauerndes System-Update, sondern Nintendos Karaoke-Einstieg „SiNG Party“. Was dem eingefleischten Gamer schon seit der Ankündigung nicht die Bohne interessiert, gehört bei allen Partygören, Wii U-Party-Ausrichtern und Möchtegernsternchen sprichwörtlich zum guten Ton. Das Karaoke-Genre hat in den letzten Jahren zahlreiche Titel gesehen und seine Hype-Zeiten sicherlich hinter sich, nichtsdestoweniger oder gerade deshalb muss sich das Geträller aus dem Hause FreeStyleGames erst mal beweisen. Ob dies gelingt, klärt unser Review.

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So lasset uns singen

Heißt es im sogenannten Party-Modus, in den wir uns als allererstes stürzen. Wer hier jedoch ein gemeinsames Jodeln zu viert erwartet, hat weit gefehlt. In „SiNG Party“ können nämlich maximal zwei Spieler gleichzeitig singen. Im Party-Modus wird stattdessen abwechselnd gesungen, während der übrigen Meute die Aufgabe der musikalischen Unterstützung mittels Wiimote und etwaigen Tanzeinlagen zukommt. Wer will, kann hier endlich wieder seine Maracas-Aufsätze aus „Samba de Amigo“ auspacken und die Fernbedienungen rasseln lassen. Der Protagonist bekommt den Text zum ausgewählten Lied auf das GamePad gebeamt, während das Partyvolk auf Anweisungen seitens des Sängers oder der Sängerin wartet. Jene werden ebenfalls auf dem GamePad angezeigt und erinnern einen an den letzten Club-Urlaub auf Ibiza: „Klatschen“, „Mit dem Publikum interagieren“ und so weiter und so stupide. Der Gedanke hinter dem Modus ist es, den Sänger oder die Sängerin mit dem Publikum verschmelzen zu lassen, da jener sich dank des GamePad zur Crowd selber wenden kann. Sinnvoller erscheinen uns da schon Funktionen wie die Modifikation der Songlist via Touch oder die Möglichkeit mittels eines virtuellen Mixers die einzelnen Tonspuren für Gesang und Instrumente anzupassen.

Weitere mögliche Gesangseinlagen wie dem Duett, die obligatorischen One-on-one-Duelle oder gar die Möglichkeit sich im Chor um das GamePad zu versammeln, um es daraufhin gemeinsam anzublöken, runden das Variationenpaket ab. Das wäre ja alles wirklich spektakulär, wenn es nicht schon dutzende andere Karaokeperlen gegeben hätte, die längst aufgezeigt haben, was für richtige Partystimmung sorgt. Allein der Fakt, dass die Auftritte auf zwei Spieler beschränkt sind, ließ bei uns nur Fragezeichen aufblitzen.

Gesungen wird, was auf der Setlist steht

Die Auswahl der Songs umfasst mit 50 Titeln eine gehörige Portion Liedgut und punktet somit schon mal in Sachen Quantität. Doch was nützt einem ein Regal voller CDs, wenn man keine der Platten mag? Nun, ganz so schlimm verhält sich das Angebot in „SiNG Party“ nicht, aber vom Hocker reißen oder gar hinter einem Sofa hervorlocken wird es auch niemanden. „Call Me Maybe“ dürfte den meisten Menschen schon zum Halse raushängen und als Gegenmittel eignen sich Nickelback mit „How you remind me“ oder gar „Satelite“ von Lena wohl kaum. Insgesamt wollte man es mit der Songwahl wohl jedem recht machen, sorgt mit dieser aber wohl eher für sanftes Fußwippen anstatt zum Hüftschwung oder gar Dancemove anzuregen. Von den versprochenen Zusatzsongs im eShop ist obendrein bisher nichts zu sehen.

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Präsentation und Technik

Für viele Fans von Karaokespielen gehört ein originales Musikvideo als Untermalung des Geschehens einfach dazu. Für Nintendo scheint dies schlichtweg ein zu hoher finanzieller Aufwand gewesen zu sein, sucht man jene Clips doch vergebens. Stattdessen bieten sich einem bunte Animationen, die mehr schlecht als recht zum jeweiligen Song passen – die wenigsten dürfte das zufriedenstellen. Auf Seiten der Songs kommt eine merkwürdige Zensur zum Einsatz, die Musikliebhaber vergrault, ansonsten gibt es hier an der Qualität nichts zu beanstanden.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

SiNG Party“ hat eigentlich eine ganze Menge Potential, das jedoch schlichtweg nicht genutzt wurde. Wo ist die Möglichkeit, sich Aufzeichnungen seiner Songs anzuschauen? Wie wäre es mit der Option auf Schnappschussaufnahmen des Sängers, wenn schon das GamePad in der Hand gehalten wird? Wo bleibt der wirklich sinnvolle und zur Motivation beitragende Einsatz des GamePads? All jene Fragen und noch viele mehr bleiben wohl unbeantwortet und schicken den ersten Karaokeausflug auf der Wii U weit hinter Genreableger, die zum Beispiel für die Wii zu haben sind. Was bleibt, ist ein Spiel, das für einen kurzen Abend Spaß bereiten kann, mehr aber auch nicht.