Vor 14 Jahren kämpfte Fox McCloud und sein Team auf dem Nintendo 64 in Lylat Wars“ gegen den bösen Wissenschaftler Andross. Seitdem genießt „Star Fox 64“, wie es offiziell in Japan und den USA genannt wurde, bis heute einen legendären Ruf als einer der Klassiker überhaupt. Jetzt bringt Nintendo nach seinem hochgelobten Remake von „The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D“ die nächste Portierung auf ihre neue Handheld-Konsole. Wir verraten euch, ob auch heute noch der Flug im Arwing so viel Spaß bereitet und wie sich die Neuerungen darauf auswirken.

Eine Story gibt es offiziell auch
Für alle, die mit „Star Fox“ noch nie in Berührung kamen, nochmal ein kurzer Blick auf die eigentliche Handlung des Titels. Der fiese Wissenschaftler Andross wurde von General Pepper auf den Planeten Venom verbannt. Im Laufe der Zeit wurden genau in diesem Abschnitt der Galaxie rätselhafte Aktivitäten festgestellt. Dies musste natürlich näher erkundet werden und aus diesem Grunde wurde das Star Fox-Team, bestehend aus James McCloud, Pigma Dengar und Peppy Hare, auf die Reise geschickt. Als sie den Planeten erreichten, wurden James und Peppy gefangen genommen, da Pigma sie verriet, und Andross konnte letztendlich entkommen. Als der Wissenschaftler mit einem weiteren Angriff droht, wird diesmal das neue Star Fox-Team zur Gegenwehr eingesetzt. Dabei handelt es sich um den Sohn von James McCloud namens Fox und seine Mitstreiter Falco Lombardi, Slippy Toad und Peppy Hare. Die Geschichte ist im weiteren Verlauf aber eigentlich nicht mehr wichtig, da man stets nur von einer Mission zum nächsten Auftrag geschickt wird.
Aller Anfang ist (nicht) schwer
Anfangs darf man sich auf einem ungefährlichen Übungsgelände mit der Steuerung in aller Ruhe vertraut machen. Sehr löblich ist, dass man auch hier schon alles, wie im gesamten Titel, mit einer deutschen Sprachausgabe erklärt bekommt. Die deutsche Vertonung ist bis auf wenige Ausnahmen gut gelungen. Wenn man in den 3DS-Einstellungen die Systemsprache auf Englisch umstellt, darf man aber auch die englische Synchronisierung genießen, die noch einen Tick besser rüberkommt.
Bei der Steuerung wurden dem Spieler einige Freiheiten gelassen. So gibt es bei der traditionellen Button-Steuerung zwei Möglichkeiten aus denen man wählen darf und zusätzlich kann die Y-Achse des Schiebepads invertiert werden. Daneben darf man wahlweise auch noch den Neigungssensor des 3DS als zusätzliches Steuerungselement nutzen. Das funktioniert erst mal relativ gut, aber da die Standard-Steuerung trotzdem weiterhin aktiv ist, erwischt man sich schnell dabei, dass man den Arwing wieder in gewohnter Weise lenkt, da so viel genauere Flugmanöver möglich sind und der 3D-Effekt nicht verloren geht. Passend dazu kann die Steuerung auch während der Missionen jederzeit problemlos an die eigenen Wünsche angepasst werden.

Auf ins Getümmel!
Hat man die Tutorials und Einstellungen überstanden und beendet, geht es schon in die erste Schlacht. Hier entfaltet der Klassiker dann auch seine wahre Schönheit. Man hat die Grafik komplett ins 21. Jahrhundert gehievt. Die Umgebungsgrafik ist wahrlich gelungen. Schon die Wassereffekte zu Beginn der ersten Mission sind eine Pracht. Die klobigen Polygone und Texturtapeten des Originals sind wunderschön gestalteten Umgebungen und Raumschiffen gewichen. Dazu läuft der gesamte Titel durchgehend flüssig, egal wie viel Action gerade auf dem Bildschirm vonstattengeht. Das Gesamtbild wird allerdings von einigen erst sehr spät aufpoppenden Objekten getrübt.
Mach eine Rolle!
Das Gameplay hat auch 14 Jahre später nichts von seinem Reiz verloren. Es macht einfach einen Riesenspaß, mit Fox und seinen Flügelmännern durch das Gelände zu heizen, um die Gegner zu erwischen. Dabei wissen auch die vielen nicht ganz offensichtlichen Nebenaufträge zu motivieren, um die Routen zu anderen Planeten zu finden. Natürlich wird so der nicht ganz so umfangreiche Inhalt des Titels ordentlich gestreckt, aber das stört nicht wirklich. Zwischendurch darf man seinen Arwing auch mal gegen den Landmaster-Panzer oder das Blue Marine-U-Boot tauschen. Nach jedem erfolgreichen Abschluss einer Mission speichert das Spiel inzwischen übrigens automatisch.
Wer nur Lust auf ein bisschen Ballerei zwischendurch hat, kann den neuen Arcade-Modus nutzen. Dort darf man in den bisher freigespielten Missionen auf Punktejagd gehen. Wenn man genug Gegner erledigt hat, winken einem sogar Medaillen als Belohnung.
Etwas Feinarbeit hätte die Kollisionsabfrage benötigt. So wird an einigen Stellen das Schiff schon beschädigt, wenn man beispielsweise nur dicht an einem Haus vorbei fliegt. Wenn man aber mitten durch einen Felsen donnert, passiert hingegen nichts. Dies kommt aber nur sehr selten vor.

Multiplayer? Jein!
In Sachen Multiplayer tut sich Nintendo traditionell schon immer etwas schwer, leider auch hier. So gibt es schlichtweg keinen Online-Multiplayer. Immerhin war man so nett und bietet im Schlacht-Modus eine Download-Spiel-Möglichkeit. Man benötigt also nur ein Modul, wenn man gegen bis zu vier Freunde lokal kämpfen möchte. Zusätzlich kann man aber auch allein gegen die CPU-Gegner in den Modi „Überleben“, „Punkte-Schlacht“ und „Zeit-Schlacht“ antreten. Dabei kann man vorher die Schlachtfelder nach seinem Gutdünken individuell anpassen. Es darf das Zeitlimit eingestellt werden, die Stärke der CPU-Gegner, die Items oder auch die Arena selbst kann ausgewählt werden.
Technik
Hier leistet sich der Titel erfreulicherweise wenig Schwächen. Der 3D-Effekt ist gelungen, wenn er auch nicht wirklich übermäßig ausgeprägt ist, aber dafür bleiben einem auch lästige Schatteneffekte erspart. Die übrige Spielgrafik ist, wie schon erwähnt, wirklich schön gestaltet worden. Der Soundtrack wurde ebenfalls komplett digital überarbeitet und begleitet passend das Spielgeschehen. Er tönt glasklar aus den kleinen 3DS-Lautsprechern und weiß zu gefallen.

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