Wer könnte das sein? Einst große Spielhallenstars, die so einige hervorragende Beat’em Ups im Gepäck hatten, seit 2006 allerdings nur in einem mittelmäßigen Kinofilm und dem dazugehörigen Spiel auftraten? Selbstverständlich die Teenage Mutant Ninja Turtles, oder auch kurz TMNT! Anlässlich des 25. Jubiläums der Ninja-Schildkröten veröffentlichte der französische Hersteller Ubisoft ganze drei Spiele mit der Turtles-Lizenz in diesem Jahr. Neben Smash-Up“ für die Wii und dem Remake zu „Turtles in Time“ für die Xbox 360 und PlayStation 3, erschien vor wenigen Tagen „TMNT: Arcade Attack“. Ob das Jubiläum damit ein gelungenes Ende finden wird, haben wir für euch getestet.
Tick-tack

Wir befinden uns in New York. Der Tag verläuft bisher ohne Probleme, die Sonne scheint, Bus und Bahn sind voll wie immer. Man schaut auf die Uhr und stellt überrascht fest, dass sich der Sekundenzeiger nicht mehr bewegt. Plötzlich bleibt auch die Bahn stehen und will nicht mehr weiterfahren. Der Ausfall der elektronischen Geräte hängt mit geheimnisvollen temporalen Impulsen zusammen, die aus unerklärlichen Gründen plötzlich auftreten. Die vier Ninja-Turtles gehen der Sache selbstverständlich auf die Spur und finden schon bald heraus, dass ihr Erzfeind Shredder nicht ganz unbeteiligt daran ist.
Turtles in Zeit und Raum

Was der Metallschädel wieder einmal verbrochen hat, erfährt man in insgesamt acht Stufen. Dazu beginnt man zunächst auf einer Baustelle und verkloppt Ganoven, die sich das Chaos zu Nutze gemacht haben. Wie vom Untertitel „Arcade Attack“ bereits angedeutet, erinnert das Spielgeschehen stark an die alten Spielehallenklassiker der Schildkrötentruppe. Wie in den guten, alten Zeiten läuft man mit insgesamt zwei Charakteren vom linken Bildschirmrand zum rechten und säubert die Level von Gegnern. Die Rolle des zweiten Helden übernimmt wahlweise der Computer oder ein menschlicher Gefährte. Dazu ist jedoch ein zweites Modul zwingend notwendig.
Die Turtles bewegen sich im Laufe der Geschichte allerdings nicht nur in der Zeit, sondern auch im dreidimensionalen Raum. Denn anders als bei den alten Klassikern des Genres, können die Kröten auch nach oben und unten laufen. Etwas ärgerlich ist dabei, dass man mit dem Gegner auf einer Höhe sein muss, um ihm Schaden zuzufügen. Somit kann man den Feind nicht treffen, wenn man lediglich nach oben läuft. Zum Angriff stehen dem Spieler derweil zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Mit Druck auf den A-Knopf wird der langsame, normale Angriff gestartet, während mit B die Waffe eingesetzt wird. Über den X-Button wird gesprungen und mit Y blockt man feindliche Angriffe. Variiert man zudem die beiden Angriffsknöpfe, wird eine kleine Kombo gestartet.
Alte Schule, altbacken?

Was Spiele wie „Final Fight“ oder „Streets of Rage“ hingegen ausgemacht hat, war das simple Spielprinzip, das so einfach wie süchtig machend war. Mit wenigen Schlägen waren die Gegner am Boden und deren Lebensbalken zunichte gemacht. Selbst das dauert bei „TMNT: Arcade Attack“ einige Zeit, die man am liebsten wieder zurückhaben möchte. Denn alle Level spielen sich komplett gleich. In einer typischen Stufe geht man also einige Schritte nach rechts, besiegt Gegnerwellen, geht weiter, wird erneut von Gegnern überrascht und führt das gleiche Spielchen noch etliche Male durch, bis man schließlich das Levelende erreicht hat. Zur Auflockerung wurden keinerlei Rätsel, Hüpfeinlagen oder Minispiele eingebaut, die im Grunde Gang und Gäbe sind. Glücklicherweise ist man dann nach wenigen Stunden schon durch die acht Level gehuscht und noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen.
Technik

Etwas besser ist da schon die Technik ausgefallen, die einige Macken wieder gerade bügelt. Die Modelle der Figuren sind allesamt klar erkennbar und im einfachen Stil gehalten. Die abwechslungsreichen Hintergründe erstrahlen des Weiteren im Comiclook und erinnern zwar nicht sehr an die Turtles-Reihe, passen aber nichtsdestotrotz gut dazu. Für die Zwischensequenzen hat man sich außerdem für Schwarz-Weiß-Bilder entschieden, die an die frühen Zeiten der Schildkröten angelehnt sind. Die Videosequenzen sind leider nur in mäßiger Qualität auf dem Modul und nicht vertont. Dafür klingen die restlichen wenigen Liedern durchaus solide und stärken mit den treibenden Melodien die Angriffslust.
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