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Theatrhythm Final Fantasy: Curtain Call

von

Burak Cakir

Die Final Fantasy“-Serie bewegt seit dem Nintendo Entertainment System weltweit Millionen von Fans. Die Reihe hat sich durch ihre Hauptreihenableger und zahlreiche weitere Titel seither auf jeder Plattform bewiesen und ist zurecht mit der Qualität verbunden, die ihr nachgesagt wird. Auch wenn sich einzelne Spiele wie auch in anderen beliebten Serien großer Kritik stellen müssen, hat ein Aspekt der Reihe wahrscheinlich kaum jemanden enttäuscht: die Musik. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Square Enix diese nun zum zweiten Mal in einem eigenen Spiel ehren möchte und daher indieszero, ein begabtes Team, das auch für die „NES Remix“-Titel bekannt ist, mit der Entwicklung beauftragt hat. Wir sind seit zahlreichen Stunden im Bann von „Theatrhythm Final Fantasy: Curtain Call“ und legen für euch auch gerne eine Pause ein, um unsere Eindrücke mitzuteilen.

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Der Kampf um Rhythm

Die Welt Rhythm existiert zwischen der Herrschaft der zwei Götter Cosmos und Chaos. Ihre Harmonie wurde bereits einmal von letzterem gestört, bis die Helden des Lichts seine bösen Truppen vertrieben haben. Der Frieden sollte jedoch nicht lange halten, da Chaos neue Kräfte erwecken konnte und nun ein weiteres Mal Rhythm bedroht. Cosmos und die Truppen des Lichts, die vom Kristall gerufen werden, müssen daher wieder musikalische Punkte namens Rhythmia aufsammeln und die Ordnung wiederherstellen.

Links Links O Links Rechts O O

Wie die Story ist auch das Gameplay des Spiels sehr simpel gehalten und schnell zu erlernen. Auf dem Bildschirm werden größtenteils von links nach rechts verschiedene Symbole wie ein roter Kreis oder gelbe Pfeile eingeblendet, die man im Rhythmus betätigen muss, wenn sie im eigenen Kreis sind. Grüne Felder strecken sich über mehrere Sekunden und müssen durchgehend gedrückt gespielt werden.

Ansonsten unterscheiden sich die Lieder nur in der Kategorie, dener es drei gibt. Diese sind nach den Stücken geordnet. Unter Field Music Stages (FMS) werden Lieder zu Landschaften gelistet. Hierbei ist nur ein Feld vorhanden, über das die Symbole nach dem Rhythmus betätigt werden müssen. In Battle Music Stages (BMS) sind alle vier Charaktere gleichzeitig dran. Folglich gibt es vier Linien von Musiksymbolen.

Zuletzt gibt es noch Event Music Stages (EMS). Hierbei läuft im Hintergrund ein Film zu einem „Final Fantasy“-Titel. Die Symbole werden nun auch nicht von links nach rechts eingeblendet, sondern tauchen auf dem ganzen Bildschirm auf einer Bahn auf, die von dem eigenen Kreis bereist wird. Damit kann man dem im Hintergrund laufenden Film auch folgen.

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Zack, Cloud, Yuna und mehr

Das eigene Team besteht aus vier Charakteren, die einen gemeinsamen Lebensbalken haben. Verfehlt man die Musiksymbole, geht der Balken zurück. Bei 0 HP hat man schließlich verloren. Für jede erfolgreich getroffene Note bekommt man dagegen Punkte, von denen man bei jedem Spiel maximal 9.999.999 haben kann. Am Ende wird man nach den Rängen SSS, SS, S, A, B, C, D, E und F eingestuft und bekommt zum einen Erfahrungspunkte für die eigenen Kämpfer und zum anderen Rhythmia, um Chaos zu vertreiben.

Die Charaktere können bis zu Level 99 aufsteigen und erhalten bei jedem Levelanstieg zusätzliche Werte, die über sogenannte CollectaCards ebenfalls verbessert werden können. Zusätzlich erlangen sie Fähigkeiten, die einen direkten Einfluss in das Musikspiel haben. Beispielsweise kann mit Cure der Lebensbalken aufgefüllt werden, wenn er bereits zu 25 % abgestiegen ist.

Im Versus- oder Quest-Modus

Man kann eine große Auswahl von Liedern bereits von Anfang an in jeder Schwierigkeitsstufe spielen. Weitere Lieder, Charaktere und Modi werden außerdem mit jedem weiteren Rhythmia-Punkt freigeschaltet.

Statt sich einzeln an verschiedenen Liedern zu versuchen, kann man jedoch auch direkt eine Quest annehmen. Quests fallen unterschiedlich lang aus und sind in mehrere Pfade unterteilt, auf denen man zu Musikstücken spielen muss. Am Ende trifft man schließlich auf einen Endboss und wird bei Erfolg entsprechend belohnt.

Zudem gibt es einen Versus-Modus, den man sowohl offline als auch online bestreiten kann. Man tritt hierbei entweder gegen einen weiteren Spieler oder einen CPU-Kontrahenten an und muss dasselbe Lied meistern. Allerdings wird durch verschiedene Ketten und Symbole der EX Burst aufgestockt. Ist dieser voll, muss der jeweils andere Spieler für eine kurze Zeit unter erschwerten Bedingungen spielen. Die EX Burst-Fähigkeiten können die HP-Balken der Kämpfer vertauschen, jegliche Symbole bis zum letzten Moment verborgen halten oder dafür sorgen, dass nur perfekte Treffer gewertet werden. Dadurch steigt mit der Schwierigkeit auch die Spannung des Versus-Modus, der überraschend lange motivieren kann.

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Suteki da ne?

Grafisch präsentiert sich der Titel in seiner charmanten Miniatur-Version. Die Landschaften sind selbstverständlich nicht allzu detailliert, allerdings wird das Auge diese beim Spielen auch kaum verfolgen können. Einzelne Hintergründe sind jedoch trotzdem schön anzusehen. Die Filme sind in dieser Hinsicht ein Highlight und können glücklicherweise auch in der Galerie betrachtet werden.

Bei einem Song handelt es sich derweil stets um das Original. Alles andere ist aber in Englisch gehalten, was heißen soll, dass keine deutschen Texte zur Verfügung stehen. Das ist halb so schlimm, da der Titel keine komplizierte Erzählung zu vermitteln versucht. Ein Nachteil kann sich unter Umständen dann bei den Hinweisen ergeben.

Das Wichtigste ist für das Spiel jedoch die Musik und diese ist fast makellos. Das Betätigen der Symbole kann mit verschiedenen Klängen ausgestattet werden, die glücklicherweise das eigentliche Lied kaum stören. Möchte man das Musikstück unter besten Bedingungen genießen, wird man jedoch zu Kopfhörern greifen müssen.

Die Steuerung über den Stylus klappt meistens fehlerfrei. Gelegentlich sorgen die diagonalen Pfeile für Frustmomente, was vermieden werden kann, indem man stets darauf achtet, dass der Stylus optimal auf den Touchscreen gerichtet ist. Optional lässt sich das Spiel auch über einen beliebigen Knopf und das Schiebepad steuern. Diese Methode ist jedoch beim Verfolgen einer grünen Spur deutlich anstrengender. Zuletzt kann man durch L-Knopf und Schiebepad den Titel auch komplett mit einer Hand spielen. Experten dürfen sich hierbei gerne herausgefordert fühlen. Letzten Endes ist die Steuerung über den Stylus jedoch die intuitivste.

Weitere Lieder und Charaktere über DLC

221 Lieder und über 30 Charaktere sind im Hauptspiel enthalten, sobald man es erworben hat. Hierzu zählen alle Stücke und DLC-Inhalte aus dem Vorgänger, bis auf eine tragische Ausnahme: Somnus aus „Final Fantasy XV“. Neu sind Soundtracks aus „Final Fantasy XIV: A Realm Reborn“, „Final Fantasy X-2“, „Final Fantasy XIII-2“, „Lightning Returns: Final Fantasy XIII“, „Final Fantasy Type-0“, dem Film „Final Fantasy VII: Advent Children“ sowie Spin-Offs wie „Final Fantasy Adventures“, „Final Fantasy Chrystal Chronicles“ und die „Dissidia“-Spiele.

Über DLC kann man jedoch auch weitere Stücke und Helden kaufen. Wenige werden kostenlos angeboten, ansonsten muss man jedoch für jedes Lied und jeden Charakter jeweils 0,99 Euro zahlen. Das ist unverhältnismäßig viel und sehr grenzwertig. Diese Inhalte werden daher nur bei Sonderangeboten interessant, wenn man nicht nur ein einzelnes Lied erwerben möchte.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Theatrhythm Final Fantasy: Curtain Call“ übertrifft den Vorgänger und bietet mit neuen Modi und Musikstücken ein tolles Erlebnis. Das Konzept bindet einen an den Bildschirm des Nintendo 3DS und lässt dann auch nicht mehr los. In erster Linie sind hierfür die wundervollen Lieder der Reihe verantwortlich. Doch auch die freischaltbaren Inhalte sowie die Herausforderungen im Quest- und Versus-Modus wissen, wie man den Spieler bestens unterhalten kann. Zudem ist die Schwierigkeit von Basic über Expert bis hinzu Ultimate derart, dass Unerfahrene eine optimale Einführung geboten bekommen, während Veteranen in unfassbar schwierigen Level gefordert werden. Bis auf die hohen DLC-Preise ist der Titel also rundum gelungen und kann Musikliebhabern uneingeschränkt empfohlen werden.

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