Eine offene Spielwelt, freie Erkundung und keine Störfaktoren wie Gegner. Das alles verspricht der liebevolle Titel Yonder: The Cloud Catcher Chronicles“ und schickt die Spieler auf eine Insel, die viele Geheimnisse verbirgt. Ob das Spiel auf Nintendo Switch überzeugt, verraten wir euch im Test.

Die ferne Heimat
Die Geschichte ist alles andere als kreativ, das ist jedoch nicht schlimm. Der selbst erstellte Held möchte in seine Heimat zurück, aus der er einst weggeschickt wurde. Die Reise endet jedoch mit einem Schiffsbruch und der Spieler wird, nachdem er aufwacht, von einem Elfen begrüßt. Das ist auch schon die besondere Fähigkeit, denn diese Wesen kann nicht jeder sehen, sie besitzen jedoch die Macht, die Finsternis aus der Welt zu entfernen und somit neue Bereiche freizusetzen. Dadurch werden auch immer mehr Details über die Geschichte verraten.
Zwar wird die Handlung niemanden dazu bewegen, „Yonder“ zu spielen, doch sie bietet einen charmanten Einstieg. Leider bleibt sie vorhersehbar, gerade jüngere Spieler werden jedoch dadurch alles andere als überfordert. Es ist ein Beweis, dass der Fokus auf dem Gameplay liegt, und das ist nicht unbedingt schlimm.
Offener Spielspaß
Die Welt lässt sich bereits zu Beginn frei erkunden, jedoch sollte der Spieler zumindest die ersten Quests verfolgen. Durch einen Kompass, der stets eine direkte Linie zum Ziel anzeigt, navigiert der Held durch die Welt und findet deshalb alle wichtigen Punkte. Anfangs müssen einige Gebäude errichtet werden, was stets durch das Sammeln von Gegenständen erledigt wird. Ein Crafting-System im klassischen Sinne gibt es nicht, stattdessen sucht der Spieler nur nach den Items, gibt diese ab und schon steht alles. Natürlich werden dafür Werkzeuge benötigt, die es bereits früh im Spiel gibt.
Das Spielsystem unterhält und beweist, dass es hier hauptsächlich ums Erkunden und Sammeln geht. Es gibt keine Gegner, die die Reise erschweren würden, und der Held kann nicht einmal sterben. Selbst wenn man zu tief im Wasser landet gibt es keine Bestrafung, weshalb das Spiel jede Altersgruppe anspricht. Es ist ein Abenteuer zum Entspannen, und die Freiheit, die Welt in eigenem Tempo zu erkunden, funktioniert sehr gut. Vor allem die Möglichkeit, seine eigenen Wege zu entdecken, lässt den Spieler viel besser in die Welt eintauchen, da er sie selbst erkundet anstatt nur Questmarkern hinterherzulaufen, da hier lediglich die Luftlinie, nicht aber der konkrete Weg angezeigt wird.

Wenig Vielfalt
Die große Schwäche von „Yonder: The Cloud Catcher Chronicles“ sind die Quests. Diese bestehen stets daraus, einfach nur Items zu finden und diese abzuliefern. Das ist anfangs noch interessant, auf Dauer wird das aber einfach öde. Zwar müssen manchmal neue Fähigkeiten erlernt werden, das Grundkonzept bleibt jedoch immer dasselbe. Man arbeitet eine Liste an Gegenständen ab, anstatt selbst zu schauen, was die Welt zu bieten hat. Dadurch verliert sich der Spielfluss und wird niemanden halten können, der nach echter Abwechslung sucht.
Zudem ist das Spiel zwar leicht, es grenzt jedoch bereits daran, dadurch langweilig zu sein. Es gibt keinerlei Gefahren und auch die optionalen Gebiete fordern einfach nicht. Natürlich kann das gut sein, und gerade im Hauptabenteuer stört das interessanterweise nicht. Bereits danach jedoch gibt es keinen Anreiz mehr, die Welt weiter zu erforschen. Schlimmer sind noch die Nebenquests, deren Bedeutung schnell schwindet und die nur noch dazu dienen, dass es nicht so aussieht, als gäbe es keine Belohnungen für das Erforschen. Die Items, die man dadurch erhält, sind jedoch selten nützlich.
Meine eigene kleine Farm
Interessanterweise gibt es die Möglichkeit, eine Farm zu erbauen. Dort können Tiere untergebracht und Items verstaut werden, was sehr praktisch ist. Vor allem darf die Farm nahezu überall aufgebaut werden, was die Welt attraktiver macht. Das ist auch notwendig, denn ansonsten wirkt „Yonder“ oft leer. Leider wird auch das nicht einmal im Ansatz komplex, da man erneut einfach nur Materialien sammelt und direkt belohnt wird. Zudem gibt es kaum Möglichkeiten, sich um seine Farm zu kümmern. Es ist ein interessantes System, das leider nicht fesseln kann.

Schöne Ruckler
Optisch ist „Yonder“ wirklich schön geworden. Die bunte Optik, die atmosphärischen Landschaften und die liebevoll gestalteten Lebewesen werden ein Lächeln hervorzaubern. Die Bildrate hat auf Nintendo Switch leider spürbare Probleme, durch das langsame Spieltempo kann man sich daran allerdings gewöhnen. Die Musik sticht nicht heraus, ist jedoch allgemein gelungen, auch wenn sie präsenter sein dürfte.
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