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Nightmare Boy (eShop)

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Nightmare Boy (eShop)

Knapp ein Jahr nach dem Release von Nintendo Switch sind bereits einige ausgezeichnete 2D Jump’n’Runs im eShop erhältlich, darunter beispielsweise „Shantae: Half-Genie Hero”. Trotzdem sind wir gerade in diesem Sub-Genre immer auf neuen Spielenachschub gespannt, immerhin kommt diesen Spielen in der Historie von Heimkonsolen und Handhelds von Nintendo eine besondere Bedeutung zu. Mit „Nightmare Boy“ ist vor wenigen Tagen der entsprechende Spielnachschub erschienen, den wir euch nun im Rahmen unserer Review vorstellen wollen.

Geschichte

Träume sind nicht immer etwas Schönes, allerdings haben selbst Albträume irgendwann ein Ende, jedenfalls im Normalfall. Leider ist das bei Billy etwas anders. Zunächst verwandelt sich das Kissen seines Kinderbettes in einen bösen Zauberer, der einen anschließend in den Prinz der Albträume verwandelt. Zum Glück funktioniert der Zauber nicht richtig und Billy behält zwar nicht sein Aussehen, aber zumindest seine Erinnerungen. Dadurch wird er zum Träumer, wodurch er die Möglichkeit dazu bekommt, doch noch einen Ausweg aus dem scheinbar niemals endenden Albtraum zu finden. Die Geschichte um den kleinen Jungen, der in den Prinzen der Dunkelheit verwandelt wird, ist tatsächlich sehr spannend und wird zudem im Laufe des Abenteuers immer weiter und durch das Auftauchen von neuen Charakteren auch aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. 

Gutes in einer bösen Welt

Dass nicht alle Lebewesen in der albtraumhaften Welt Noctum böse sind, erfährt man bereits zu Beginn. So hat der Prinz der Albträume beispielsweise einen großen Bruder, der Billy mit zunehmendem Spielfortschritt neue Zauber beibringt oder später auch seine Lebens- oder Magieleisten erweitert. Der Erhalt von neuen Zaubern und die Erweiterungen der Lebens- und Magieleisten werden dabei durch eine stimmungsvolle Einspielung begleitet. Anfangs kommt man beispielweise den Zauber Ragnarök, mit dem Billy in der Lage ist, Feuerbälle zu werfen, sofern die eigene Magieleiste noch ausreichend gefüllt ist. Die Macht über das Feuer wird dann auch direkt benötigt, immerhin wartet das Grauen direkt vor der Haustür. 

Das Grauen hat erfreulicherweise viele Gesichter. Schlürfende Zombies, fliegende Kürbisse und umherschwebende Gespenster sind nur einige Beispiele für das, was Billy endgültig vernichten muss. Das ursprüngliche Volk von Noctum unterstützt Billy auch, beispielsweise mit einem Zauber, der einen ihrer Krieger herbei ruft, um Billy im Kampf gegen das Böse zu unterstützen. So erforscht Billy die albtraumhafte Welt, die zahlreiche Verzweigungen aufweist. In guter alter „Castlevania“-Tradition wird man später mit einem neuen Zauber oder einer neuen Fähigkeit, wie dem Doppelsprung oder das Wändeerklimmen, ausgestattet und kann die entsprechenden Orte noch einmal besuchen, um alle Geheimnisse zu erkunden. Selbiges funktioniert auch bei „Nightmare Boy“ sehr gut. Gerade das Befreien der Kinder aus den Albträume sei an diesem Punkt positiv erwähnt.

Probleme mit Magie und Zauber

Leider kommt es trotz der Zauber immer mal wieder vor, dass die Magieleiste geleert ist und man auf seine Fäuste zurückgreifen muss. Das Wiederauffüllen von Lebens- und Magieleisten ist dann auch, trotz der vielen positiven Aspekte, das eigentliche Ärgernis des Spiels. Der Prinz der Albträume regeneriert seine Kräfte nämlich nach einer gewissen Zeit selbst. Leider erfolgt die Regeneration nicht vollständig, sondern nur bis zu bestimmten Punkten. Das kann man sich so vorstellen, dass die Leiste für die Lebensenergie in mehrere Bereiche unterteilt ist. Fällt die Lebensenergie von einem höheren in einen tieferen Bereich, erfolgt die automatische Regeneration nur bis zum höchsten Punkt im tieferen Bereich. Das hat zur Folge, dass man sich beispielsweise nach einem erlittenen Schaden am besten kurzzeitig in Sicherheit bringt, damit sich die Lebensenergie vollständig wiederauffüllen kann. Abwarten und reagieren statt agieren heißt es in diesen Fällen, was Tempo aus dem Spiel nimmt. Bei der Magieleiste ist es allerdings, gerade in Kämpfen mit den Bossen, besonders nervig, wenn man sich schon im Notbereich befindet und erstmal aufladen muss, um Magie anwenden zu können. Natürlich relativiert sich das Ganze mit zunehmendem Spielverlauf und neuen Erweiterungen stückweit, aber gänzlich verschwindet das Problem nie.

Auch auf den Sensenmann trifft man übrigens in Noctum immer mal wieder. Dieser bietet einem im Tausch gegen gesammelte Juwelen die Möglichkeit des Speicherns an, was man auch nutzen sollte, da jeder Tod euch zum letzten Speicherpunkt zurückwirft. Leider trifft das auch auf das Ableben in Bosskämpfen zu, vor denen man nicht immer in ummittelbarer Nähe speichern kann. Mit Abstand war diese Tatsache eigentlich das Nervigste am ganzen Spiel. Übrigens erhöht der Sensenmann mit jedem Speichern seine Preise, weshalb man gut beraten ist, möglichst alle auf dem Weg liegenden Juwelen zu sammeln oder diese von Gegnern zu erbeuten.

Technik

Der gruselige Comic-Look ist definitiv eine gute Wahl gewesen, um die Geschichte zu präsentieren, und sowohl der Prinz der Albträume als auch seine Familie und auch die zahlreichen Monstertypen sehen tatsächlich sehr gut aus. Die Spielwelten wissen ebenfalls zu überzeugen und immer wieder fallen einem kleinere grafische Spielereien wie der mürrische Mond auf, die unterhalten können. Auch die akustische Untermalung trägt zur ausgezeichneten Grusel-Atmosphäre bei. Dauerhaft in Erinnerung bleiben dabei vor allem die Töne beim Erhalt von neuen Zaubern oder Fähigkeiten und der Erweiterung der Energie- und Magieleisten. Bei der Steuerung gibt es nicht zu meckern; sie ist punktgenau, genauso wie es bei einem Jump’n’Run sein muss.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Nightmare Boy“ ist ein Jump’n’Run der alten Schule, das sowohl spielerisch als auch technisch eine sehr gute Figur macht. Leider sind nicht alle spielerischen Entscheidungen glücklich gewesen, wozu beispielsweise die automatische Regeneration des Prinzen der Albträume und die gewählte Art des Speichern zählen. Dadurch fällt die Wertung schlechter aus, als notwendig gewesen wäre. Trotzdem ist das Spiel trotz dieser Kritik mehr als einen Blick wert.

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