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Never Stop Sneakin' (eShop)

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Never Stop Sneakin' (eShop)

Eine der Reihen, die für immer in die Geschichte der Videospiele eingegangen ist, ist „Metal Gear Solid”. Für die Macher von „Dust: An Elysian Tail“ haben die Klassiker von Hideo Kojima einen speziellen Stellenwert, weshalb sie einen Liebesbrief an die Serie in Form eines eigenen Videospiels für Nintendo Switch entwickelt haben. Ob „Never Stop Sneakin'” als Parodie überzeugen kann, haben wir für euch herausgefunden.

Der Präsident aller Präsidenten

Das Spiel beginnt direkt als wunderbare Parodie von „Metal Gear Solid 3“. Der Bösewicht Amadeus Guildenstern hat alle Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika mit seiner Zeitmaschine gefangen genommen und verlangt im Gegenzug zum Leben sämtlicher Gefangenen, als einziger Präsident verewigt zu werden. Als Mitglied des Department of Sneakin' kann man so etwas selbstverständlich nicht zulassen, weshalb man eine eigene Zeitmaschine bauen muss, um Guildenstern von seinem Plan abzuhalten.

Auch wenn die Geschichte nicht tiefgründig ist, wird sie randvoll mit vielen kleinen Anekdoten von Kojimas-Werken gespickt und sorgt einfach für viel Spaß beim Zuschauen. Zudem sind zahlreiche Meta-Witze in den Dialogen versteckt, die auch nicht zu aufgesetzt wirken. Abgerundet wird der Stil durch Zwischensequenzen, die von tollen Synchronsprechern humorvoll vertont wurden – wie vom im Internet als Egoraptor bekannten Arin Hanson. Insgesamt erhält man also eines der witzigsten Parodie-Spiele der letzten Jahren.

Perfekter Stil

Rein stilistisch ist „Never Stop Sneakin'” die beste Parodie beziehungsweise einer der besten Liebesbriefe, die „Metal Gear Solid” je bekommen hat. Die Optik erinnert sofort an den ersten Teil der Reihe und hat die PS1-Ära perfekt eingefangen, wodurch der Titel gerade auf dem Fernseher viele Nostalgie-Punkte erzielen kann. Daneben wurden auch Sound-Effekte bestens übernommen; Fans der Reihe fühlen sich spätestens dann heimisch, wenn der Theme-Song von „Never Stop Sneakin'” startet.

Simpel und langweilig

Leider ist das Spiel aber insgesamt schon nach wenigen Minuten einfach langweilig und viel zu leicht. Fans von Rogue-likes oder auch der „Metal Gear Solid”-Reihe werden sich darüber wundern, wie simpel gestrickt das gesamte Gameplay ist. In jedem Level muss man versuchen, sich an den Gegnern, Kameras und den Geschützanlagen vorbei zu schleichen. Wird man beispielsweise von den Wachen gesehen, dann wird eine der Ressourcen, wie Kugeln, EMP-Granaten oder Rauch-Granaten, automatisch genutzt. Hat man keine mehr davon, verliert man eins von drei Lebenspunkten.

Die Simplizität rührt aber vor allem durch die Steuerung. Man kann lediglich den linken Analogstick oder optional den Touchscreen verwenden. Alle anderen Knöpfen werden nur in den Menüs verwendet, weshalb man zwar sehr schnell im Spiel ankommt, aber auch nie wirklich gefordert wird. Geradezu langweilig ist das Level-Design, das sich zudem häufig wiederholt. Nach wenigen Runden sieht man bereits dieselben Räume mit den gleichen Gegnern. Auch die Boss-Gegner, auf die man immer nach dem dritten Level trifft, sind zunächst interessant, bis man merkt, dass es davon nur wenige gibt, die zwar immer etwas schwieriger werden, aber nicht unbedingt fordern. Wie es sich zudem für ein Rogue-like gehört, hat man nach einer Runde die Möglichkeit, seine Basis auszubauen, wodurch man Perks, die im Laufe des Gameplays zufällig auftauchen, und Charaktere freischaltet. Letztere sind aber genauso wie die freischaltbaren Waffen lediglich kosmetischer Natur.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Never Stop Sneakin'” ist rein vom Stil her der beste Liebesbrief an „Metal Gear Solid” und Hideo Kojima, den man derzeit spielen kann. Leider ist das Gameplay nach wenigen Runden bereits langweilig und durch das simple Steuerungskonzept nur bedingt interessant. Trotzdem bekommt man am Ende ein gutes Rogue-like geboten, das sich gelegentlich gut für kurze Runden eignet.

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