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BLAZBLUE CENTRALFICTION Special Edition

Eigentlich erschien „BlazBlue: Central Fiction“ bereits 2016 für PlayStation 3 und PlayStation 4. Der große Abschluss der Reihe, zumindest was die Geschichte angeht, wurde in den darauffolgenden Jahren mit vielen DLCs bestückt. Wer bislang gewartet hat, darf sich deshalb auf das komplette Paket mit „BLAZBLUE CENTRALFICTION Special Edition“ freuen, das nun für Nintendo Switch erhältlich ist. Ob das fantastische Prügelspiel ebenso spektakulär ist, wie auf den vorherigen Systemen, haben wir für euch herausgefunden.

Aller Einstieg ist ausführlich

Ein Markenzeichen der Reihe war stets das zugängliche Kampfsystem, das eine ganze Menge Spieltiefe bietet, allerdings Neulinge nicht überfordert. Das ist auch beim neuesten Serienableger der Fall, Einsteiger dürfen deshalb zuerst das Tutorial aufsuchen. Dieses ist extrem ausführlich und erklärt kleinschrittig alle Elemente des Gameplays, sodass diejenigen, die nie ein Prügelspiel gespielt oder gesehen haben, mit jeder einzelnen Mechanik vertraut werden. Das Tempo ist allerdings eher gemächlich, denn einige humorvolle Dialoge begleiten den Einstieg. Diese sind etwas zu dominant, wegdrücken ist aber nicht empfehlenswert, schließlich werden hier Kommentare mit wichtigen Hinweisen vermischt. Glücklicherweise muss man das Tutorial nur einmal abschließen, was die etwas längeren Textpassagen verschmerzbar macht.

Spielbarer Anime

Etwas ungewöhnlich für ein Prügelspiel bietet „BLAZBLUE CENTRALFICTION Special Edition“ einen extrem ausführlichen Story-Modus mit zahlreichen Dialogen, animierten Standbildern und mehreren Arcs, durch die sich die Helden und Schurken prügeln. Da es sich um den Abschluss der Geschichte handelt, die mit „Calamity Trigger“ begonnen hat, werden Neulinge anfangs nur wenig verstehen, und auch der halbstündige Rückblick ist nicht gerade der verständlichste. Nach einiger Zeit werden aber die Ereignisse innerhalb der Episoden rekapituliert und auch, wenn man nicht unbedingt jedes Detail versteht, kann jeder der Handlung folgen.

Kenner der Reihe hingegen erwartet ein großartiges Finale mit vielen Payoffs und Abschlüssen, auf die sie jahrelang gewartet haben. Die Qualität ist einmal mehr sehr hoch und fesselt jeden, der sich auf das interessante, vielfältige Universum einlässt. Jeder Charakter erhält seine Glanzstunden und auch die Nebengeschichte begeistern durch viel Humor und Herz, während das Ende epischer kaum hätte sein können. Die Macher haben nicht umsonst über viele Jahre hinweg Charaktere geschrieben, die tiefgründig sind und nun endlich das Finale erhalten, das sie verdient haben.

Spaßgranate

Das Kampfsystem überzeugt nicht nur durch seine Zugänglichkeit, sondern auch durch seine immense Spieltiefe. Mit drei Knöpfen für verschiedene Schläge sowie dem Dive, der gepaart mit Bewegungen des Sticks zahlreiche spektakuläre Angriffe auslöst, wird sich jeder schnell mit den Mechaniken vertraut machen. Eine blitzschnelle Reaktionszeit sowie ein Verständnis darüber, wann welche Aktion am sinnvollsten ist, bleiben natürlich wichtig. Für die Eingewöhnungszeit gibt es sogar die Option, eine vereinfachte Steuerung zu nutzen, um die besten Angriffe ohne Präzision auszuführen. Selbst dann muss der Spieler aber das richtige Timing abschätzen, denn Buttonmashing wird nie belohnt.

Neu ist das Active Flow System. Einmal mehr wird der Spieler dafür bestraft, wenn er zu viel blockt und wegläuft, wer allerdings aggressiv und risikoreich vorgeht, darf sich über einen besonders starken Move freuen, der nur im Active Flow zusätzlichen Schaden austeilt. Diese und viele weitere kleine Anpassungen sorgen dafür, dass sich auch Serienkenner umstellen müssen, um jeder Herausforderung gewachsen zu sein.

Einzigartiger Cast

Mit einer Auswahl an 36 Charakteren darf sich niemand über zu wenig Inhalte beschweren. Kein Kämpfer gleicht dem anderen und durch verschiedene Kampfstile sowie einzigartige Fähigkeiten verbringen Spieler zahlreiche unterhaltsame Stunden damit, jede Figur auszuprobieren und herauszufinden, was sie auf dem Kasten haben. Die zusätzlichen Farben, die zuvor als DLC erhältlich waren, sind ebenso enthalten wie einige neue Variationen – insgesamt 25 Farbschemen pro Charakter gibt es. Die über 40 Stages sorgen für noch mehr optische Abwechslung und obwohl es sogar mehrere Versionen eines Hintergrundes geben kann, ist der Auswahlbildschirm sehr unübersichtlich – ein Raster, ähnlich wie bei den Charakteren, hätte Abhilfe geschaffen. Natürlich ist das nur Meckern auf hohem Niveau, denn es die Vielfalt, die das Paket bietet, ist schlichtweg beeindruckend.

Inhaltsbombe

Ein großer Vorteil im Gegensatz zur Konkurrenz ist die große Menge an Einzelspieler-Inhalten, sodass selbst diejenigen lange beschäftigt werden, die kein Interesse an den Online Matches haben. Das beginnt schon mit dem Arcade-Modus, in dem jeder Kämpfer in drei Akten gegen zahlreiche Feinde antritt. Durch die Aufteilung bleiben die Runden aus jeweils acht Gegnern kurzweilig, die Menge allerdings beachtlich. Richtig motivierend ist auch der Grim of the Abyss-Modus, in dem der Spieler gegen immer stärker werdende Feinde kämpft und dabei den eigenen Helden stärkt. Dabei darf man selbst die Fähigkeitspunkte für mehr Leben oder physischen Schaden selbst verteilen. Anschließend wählt der Spieler eine Ebene des Dungeons aus, kämpft gegen mehrere Kontrahenten hintereinander und verbessert dann wieder seinen Helden, bis das Ende erreicht ist. Dieser Modus erweist sich als regelrechtes Highlight für diejenigen, die nach der Geschichte noch lange nicht genug von den Kämpfen haben, denn diverse Überraschungen lockern die Kämpfe auf.

Ein Score Attack Modus und einer, bei dem man möglichst schnell alle Gegner besiegen muss, sind noch nicht alles, was „BLAZBLUE CENTFICTION Special Edition“ zu bieten hat. Klassiker wie die Herausforderungen, in denen bestimmte Kombos ausgeführt werden müssen sowie das Training dürfen ebenso wenig fehlen die die Online-Matches gegen reale Gegner, wenn gerade kein lokaler in der Nähe ist. Es gibt so viel zu tun, dass keiner sich über fehlende Vielfalt beschweren kann.

Guter Port mit bekannten Problemen

Die Hintergründe sind detailliert, die Animationen sehr schön und auch wenn die Farben auf dem TV besser wirken als im Handheld-Modus, bleibt das Spiel ein wunderschöner Anime-Prügler. Das große Problem ist leider die fehlende englische Vertonung, die es in jedem Ableger außer dem Finale der Handlung gibt. Das ist dank entsprechender Texte im Story-Modus nicht schlimm, allerdings versteht man keine Kommentare kurz vor den Kämpfen. Da diese im Arcade-Modus und Grim of Abyss teilweise durchaus interessant sein können, selbst wenn sie nur aus einem Satz bestehen, geht eine ganze Menge Atmosphäre am Spieler vorbei, wenn er der japanischen Sprache nicht mächtig ist. Bei der ursprünglichen Veröffentlichung wurde das noch auf das Ziel eines weltweit gleichzeitigen Releases geschoben, nach über zwei Jahren ist es allerdings eine Frechheit, dass noch immer keine entsprechende Synchronfassung verfügbar ist.

Ansonsten ist die Portierung auf Nintendo Switch gelungen. Die Ladezeiten sind nicht zu lang, die Bildrate bleibt stabil und Bugs oder ähnliche Probleme sind im Test nicht aufgetreten. Natürlich spielen sich die Kämpfe besser mit dem Pro Controller, Steuerkreuz sei Dank, das ist nun wahrlich aber kein Fehler der Entwickler. Der passende Soundtrack ist gewohnt wuchtig und rasant, wobei auch die ruhigeren Töne durchaus atmosphärisch sind. 

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„BLAZBLUE CENTRALFICTION Special Edition“ ist die bislang beste Version des bereits erstklassigen Anime-Prüglers. Das Kampfsystem ist erneut sehr spaßig und wird verständlich erklärt, der Umfang ist allerdings der wahre Star. Eine tiefgreifende Geschichte, die die Ereignisse wunderbar zu ihrem Ende führt, eine Fülle an Modi und zahlreiche sehr unterschiedliche Charaktere werden jeden, der sich auf die rasanten Kämpfe einlässt, für zahlreiche Stunden fesseln. Lediglich die fehlende englische Vertonung bleibt ein Ärgernis, das dem Gesamtbild schadet.

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