Post E3-Tour 2008 (I)

Wenn Nintendo zu einer privaten Vorführung mit dem Anspielen von E³-Titeln und leckerem Essen einlädt, lässt man sich das natürlich nicht entgehen. Nun denn, eine Stunde Autofahrt, einigen Verwünschungen des von einem Kollegen ausgeliehenen Navigationsgeräts und der Suche nach einem Parkplatz später, waren wir dann endlich in den für diesen Tag heiligen Hallen und haben im ersten Teil meines Berichts die Wii-Spiele genauer unter die Lupe genommen und einen persönlichen Eindruck der künftigen Wii-Spiele gewonnen:

Wario Land Shake it!


Mein persönliches Highlight der Veranstaltung war der goldgierige, diamantenstehlende Antiheld Wario in seinem lang erwarteten 2D-Debüt auf der Wii. Nach einem Einführungslevel, in dem meine sämtlichen Vorgänger mir unverständlicherweise nur zwei der drei versteckten Schätze gefunden hatten, und der netten Einführung durch eine junge Nintendomitarbeiterin, wurde es dann ernst und so konnte ich mich davon überzeugen, dass Wario den Sprung vom Handheld auf die Wii unbeschadet überstanden hat. Bevor man einen Level startet bekommt man eventuell schon erzielte Rekorde, die Anzahl an zu findenden Schätzen und mehrere optionale Missionsaufträge angezeigt. Die Missionsaufträge unterscheiden sich beispielsweise in eine bestimmte Zeit, die nicht überschritten werden darf, eine bestimmte Anzahl zu findender Goldmünzen oder dem Besiegen eines bestimmten Gegners. Die eigentliche Hauptaufgabe ist allerdings das Finden einer „Fee“ und das anschließende schnellstmögliche Rennen zurück zum Levelanfang. Für das gefundene Geld kauft man sich anschließend im Piratenshop neue Lebensenergie, sofern man verlorene Energie nicht mit aus Gegnern zu schüttelnde Knoblauchzehen wieder aufgefrischt hat, oder erweitert die Lebensleiste. Einziger Kritikpunkt des Spiels dürfte der am Anfang doch recht einfache Schwierigkeitsgrad sein, der hoffentlich mit der Zeit ansteigt und einen dann etwas mehr fordert. Übrigens waren mehrere Kamerateams von Super RTL, GIGA & Co. anwesend und liefen mir regelmäßig durchs Bild – in Kürze dürfte man also einen Wario spielenden, voll konzentrierten Redakteur auf dem Bildschirm bewundern.

Eindruck: Positiv

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Animal Crossing: City Folk


Als großes Highlight auf der E³ angekündigt, konnte Animal Crossing: City Folk nicht so recht begeistern. Grund war zum einen die noch nicht präsentierbare Verwendung von Wii Speak und zum anderen die Spielinhalte. Es ist zwar schön, dass man am See Angeln, seine Zimmer nach Belieben einrichten oder Freunde besuchen kann, allerdings konnte man derartiges auch schon immer bei Harvest Moon und den „Animal Crossing“-Vorgängern. Ob die neuen Online-Funktionen den Titel derartig aus der Masse hervorheben können, muss Nintendo erst noch beweisen. Persönlich bin ich da eher skeptisch.

Eindruck: Negativ

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Wii Music


Wii Music war in Form des von der E³ bekannten Trommel-Minispiels und einer Art Freiem Spiel mit unterschiedlichen Instrumenten anspielbar. Während das Trommel-Minispiel voll auf die Koordinationsfähigkeit der Bewegungen des Spielers von Wii-Fernbedienung, Nunchuk und Wii Balance Board setzt und meine hoffnungslose Genialität in der robotorhaften Durchführung dieser Tätigkeiten offenbarte, was vom zuständigen Nintendomitarbeiter mit den Worten: „Es wird auch ein Tutorial geben!“ bedacht wurde, konnte ich im Freien Spiel zumindest mein Geschick beim Treffen der richtigen Noten beweisen. Schnell ein Instrument ausgesucht und dann zu den eingeblendeten Noten (wahlweise ein- und ausschaltbar) durch das Bewegen der Wii-Fernbedienung oder des Nunchuk bzw. das Drücken einer Taste nachspielen. Leider gibt es keine feste Vorgabe, welcher Knopf gedrückt bzw. welche Peripherie geschwungen werden muss, wodurch das Ganze in einem akustischen Klangchaos endet. Natürlich spielen sich viele Instrumente anders, aber müssen immer viele Wege zum Ziel führen? Positiv dagegen war die Aussage, dass man selbst gespielte Lieder an Freunde schicken kann, die sich wiederum ein Instrument aussuchen und dann ihren Part zum Lied beitragen - ein schönes Feature und die ideale Idee für den Massenmarkt. Im Endeffekt ist für mich klar, dass Wii Music durchaus das Potential zum Systemseller hat, allerdings noch nicht genügend Spielinhalte bietet um langfristig an die Konsole fesseln zu können und somit einen Kauf zu rechtfertigen. Zu weiteren downloadbaren Songs über einen Wii-Kanal wurde übrigens keine Aussage getroffen.

Eindruck: Neutral

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Und sonst...?


Außer einigen schon erhältlichen Produkten war gähnende Leere im Wii-Lager angesagt – Wii Sports Resorts war überhaupt nicht zu sehen, da WiiMotionPlus den Weg über den großen Teich noch nicht geschafft hat. Auch meine kleine Hoffnung, dass vielleicht aufgrund des Spielemangels Project Zero IV aus Japan beschafft wurde, erfüllte sich nicht. Da keine Drittherstellerspiele gezeigt wurden, waren auch sämtliche anderen potentiellen Highlights nicht vertreten und der Nintendo DS sollte das Eisen aus dem Feuer holen. Doch dazu mehr in Teil II...
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