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Disney Th!nk: Das Schnelldenker Quiz

Als Disney-Charakter hat man in Sachen Videospiele mindestens genauso viel durchgemacht, wie Nintendos italienischer Klempner. Es wurde gehüpft, um die Wette gefahren, Erfahrungspunkte gesammelt, Golf gespielt, und noch einiges mehr. Doch mit ihrer eigenen Quizshow sind sie ihm nun um mindestens ein Genre voraus.

Die Quizsendung mit der Maus


Der Entwickler hat sich einige bekannte Gesichter wie Mickey, Minnie und Donald geschnappt und lässt sie nun in einem Quiz gegeneinander antreten. Natürlich übernimmt man die Rolle von Maus oder Ente. Hat man sich für einen tierischen Begleiter entschieden, darf man zusätzlich noch ein Geräusch für den Buzzer und anschliessend den Ort des Geschehens aussuchen. Anstatt eines einfachen Quizstudios darf man an den Schauplätzen aus König der Löwen, Arielle, 101 Dalmatiner oder Lilo & Stitch sein Wissen beweisen. Sobald die Runde beginnt, wird man von einem gutgelaunten und überdurchschnittlich gut synchronisierten Quizmaster empfangen: Aladdins treuem Begleiter Dschinnie. In allen Situationen hat er den passenden Spruch parat, insbesondere bei der Vorstellung der Kandidaten. Passend zum gewählten Charakter lässt er Lob oder kleine Sticheleien von der Leine. Es dürfte nicht nur für Disneyfans sehr nett anzusehen sein, wenn Donald nach einem kleinen verbalen Seitenhieb sein meckerndes Geschnatter hören lässt und wütend auf und ab hüpft, exakt so, wie man es aus den Trickfilmen kennt. Und wenn dann noch passend zum Szenario ein Gast-Quizmaster auftaucht, um ein paar Fragen über den eigenen Film zu stellen, ist das Disney-Bild komplett.

Zu einfach oder zu schwer?


Das Quiz ist in verschiedene Runden eingeteilt. Statt einfach nur Fragen zu beantworten, darf man sich über reichlich Abwechslung freuen. So wird beispielsweise ein Disney-Charakter langsam gezeichnet und man muss aus vier verschiedenen Möglichkeiten entscheiden, um wen es sich handelt. Oder aber man bekommt vier Bilder zu sehen und muss entdecken, welches davon sich leicht von den anderen unterscheidet, wobei die abweichenden Details immer kleiner werden und das Spiel somit schwerer wird. Doch das Herzstück bleiben die Fragen, wobei man diese zwei Kategorien zuordnen kann, namentlich Disney und Allgemeinwissen. Und hier befindet sich der Knackpunkt des Spiels. Denn für Fragen der ersten Kategorie muss man die Filme sowohl in der Breite als auch in der Tiefe gut kennen. Und dabei ist die Auswahl der Filme äußerst beachtlich. Von Schneewittchen aus dem Jahr 1937 bis zu "Triff die Robinsons" aus dem Jahr 2007 ist alles vertreten. Wobei sicherlich einige Disneyfans etwas vermissen werden. Denn die Filme, an denen Pixar mitgewirkt hat, fehlen komplett. Meisterwerke wie Toy Story, Monster AG oder Findet Nemo werden also nicht abgefragt. Sehr schön dagegen sind die Filmausschnitte, die in einer Runde gezeigt werden, bevor mehrere Fragen dazu gestellt werden. Aber auch hier gibt es einen kleinen Wermutstropfen, denn die Szenen kommen ohne Sound daher. Der krasse Gegensatz dazu sind die Fragen aus dem Bereich Allgemeinwissen. Diese kommen zwar kommen seltener vor, aber dennoch wird man sich, sobald man das vierte Lebensjahr erreicht hat, fragen, ob das Spiel tatsächlich von einem wissen will, ob eine Maus oder ein Elefant größer ist.

Buzzern ohne Buzzer


Was auf der Playstation 2 dank den von Sonys "Buzz" bekannten Buzzern sehr gut funktioniert, gestaltet sich auf der Wii relativ ungenau. Die hoffentlich richtige der vier Antwortmöglichkeiten wählt man aus, indem man auf dem Steuerkreuz in einer der vier Richtungen drückt. Das Problem hierbei ist, dass es sehr klein ist. Spieler mit etwas größeren Fingern können daher ab und zu aus Versehen leicht in die falsche Richtung drücken. Im Test kam es nur selten vor, aber eine alternative Tastenbelegung wäre dennoch wünschenswert gewesen. Etwas genauer geht es dagegen mit der Bewegungssteuerung. Hält man den A-Knopf gedrückt, kann man durch Bewegen des Pads in die entsprechende Richtung die Antwort auswählen.

Gleichstand


Wozu sich ein Quiz am besten eignet, dürfte schnell klar werden. Ein paar Freunde sammeln - aus maximal vier Leuten darf die Kandidatenrunde bestehen - und gemeinsam testen, wer am meisten Trickfilme geschaut hat. Dabei stellt sich schnell eine Erkenntnis ein, die wohl hauptsächlich dazu gedacht ist, jüngeren Spielern den Frust zu nehmen. Bei den meisten Spielrunden dürfen alle Spieler antworten, statt nur der Schnellste. Und selbst dann kommt es nicht auf die Geschwindigkeit an, denn jeder Spieler bekommt die gleiche Punktzahl. Leider wird dadurch der Konkurrenzkampf etwas unterbunden, da man, vergleichbares Disney-Wissen vorausgesetzt, in Sachen Punktzahl meist auf dem gleichen Level bleibt. Um dieses Manko zu beheben, ist es möglich im Mehrspielermodus eigene Runden zu erstellen. Zuerst wählt man die Länge in drei Stufen aus und kann dann nach Belieben die verschiedenen Runden verteilen. Es stehen sogar 16 Speicherplätze hierfür zur Verfügung, so dass man nicht jedes Mal die gleichen Einstellungen vornehmen muss, sondern seine Lieblingsrunden speichern kann. Im Gegensatz zum Einzelspielermodus gibt es hier auch einige Minispiele, wie zum Beispiel verschiedene Obstsorten in ein Fass zu werfen. Diese sind nicht anspruchsvoll, aber eine recht gelungene Abwechslung.

Augen auf und Ohren gespitzt!


Die Optik wurde selbstverständlich der Disneythematik angepasst, und das durchweg sehr hübsch. Schon das Hauptmenü lässt den Spieler erahnen, was einen erwarten wird, denn im Hintergrund fliegen kleine Bilder aus allen im Spiel vorkommenden Filmen vorbei. In der Spielrunde selbst hat man es sich nicht nehmen lassen, den Disney-Eindruck konsequent weiterzuführen. Das Quizstudio ist immer komplett dem jeweils gewählten Film angepasst. So befinden sich die Kandidaten in der Heimat des Löwenkönigs auf kleinen Steinplateaus und die Leinwand ist in Bambusstöcken eingefasst. Solch nette Details sorgen für ein rundes Gesamtbild, jedoch gibt es auch einen negativen Punkt in der Optik hervorzuheben. Der Hintergrund zeigt eine leider nur sehr wenig belebte Steppe, auf der sich eine handvoll Giraffen im Schneckentempo vorbeibewegen. Das entspricht sicher nicht dem, was "Der König der Löwen" verspricht. Dagegen sind die Charaktere wirklich sehr schön anzusehen. Es wurden ausreichend Polygone verwendet, um sie ihren Zeichentrick-Originalen sehr nahe zu bringen. Die Animationen der Kandidaten sind leider etwas zu selten zu sehen, aber auch sie werden den Disneyfan vollkommen zufrieden stellen. Moderator Dschinnie dagegen überzeugt durchgehend durch Gestik und Mimik. Die Stimmen fügen sich da ins Gesamtbild ein, denn sie sind durchweg passend und die Betonung klingt immerzu sehr gut. Die Sprüche des Moderators - viele Anspielungen auf Disneyfilme inklusive - sind zwar für einen Lacher gut, jedoch wiederholen sie sich recht schnell und sind weit davon entfernt Lippensynchron zu sein. Die Musik dagegen kann durchaus überzeugen und könnte so auch direkt aus einem Disneyfilm stammen.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Es stellt sich die Frage, wie denn nun die Zielgruppe für das Spiel aussieht. Die meisten Kinder werden heute nicht alle Disneyfilme kennen und wer zu Zeiten von modernen Klassikern wie "Der König der Löwen", "Aladdin" oder "Die Schöne und das Biest" ein Kind war, wird sich heute schon zu alt fühlen oder schlichtweg zu viel vergessen haben, um erfolgreich zu sein. Hat man ein paar Freunde mit vergleichbarem Disney-Wissen zur Hand, wird sich doch die eine oder andere unterhaltsame Runde einstellen.

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