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Shaun White Snowboarding: World Stage

Ganz ehrlich: Wer kannte schon den Snowboarder Shaun White bevor Ubisoft dem Extrem-Sportler sein eigenes Spiel widmete, welches auf sämtlichen Plattformen erschien? "Shaun White Snowboarding Road Trip" gehört weiterhin zu den wenigen Spielen, die das Balance Board als vollwertige Steuerungseinheit unterstützen und sorgt durch seine überzeugende Art dafür, dass ein Nachfolger gerechtfertigt ist. Die Fortsetzung "Shaun White Snowboarding: World Stage" verspricht nun, durch die Ergänzung von Wii Motion Plus, eine noch genauere Steuerung bei Bergabfahrt. Ob dies letztendlich tatsächlich gewährleistet wird, welche neuen Inhalte es gibt und ob man aus alten Fehlern gelernt hat, erfahrt ihr in unserer folgenden Rezension.

Bergab auf den steilsten Pisten der Welt


Wenige Blicke genügen und Kenner des ersten Teils merken sofort, dass Ubisoft im Großen und Ganzen bloß wenig in "World Stage" verändert hat. Der Stil des Spiels bleibt gleich, egal ob man sich die Grafik, Menüs oder den Gesamtaufbau des Spiels ansieht. Zudem haben sich die im Hauptmenü angebotenen Möglichkeiten auch nicht verändert. Es bleibt die Wahl zwischen Karriere-Modus oder dem Freien Spiel mit Freunden, bei dem man um die Wette in die Täler düst. Ein wirklicher Online-Modus fehlt weiterhin, jedoch gibt es nun zu mindestens die Möglichkeit seine Statistiken auf weltweiten Ranglisten einzutragen.

Wie bereits aus "Road Trip" bekannt, landet man während der Karriere wieder auf den steilsten Pisten der Welt und lernt so Metropolen wie Paris oder London kennen. Während die altbekannte Crew von Shaun im ersten Teil noch mit einem Bus über die Grenzen schepperte, gehen sie das Ganze nun etwas entspannter an und machen es sich so in einem Flughafen-Wartebereich bequem, von wo sich alle Orte ganz einfach erreichen lassen. So kann man sich stets auf anderen Pisten hinabstürzen und nicht nur auf der des Landes, in dem man sich gerade befindet. Das Spiel wird von keiner wirklichen Geschichte begleitet. Es gibt lediglich ein Ziel und das ist der erste Platz auf der Weltrangliste. Den müssen sich die voller Tatendrang steckenden jungendlichen Snowboarder noch mit viel Schweiß und Mühe erarbeiten, während Shaun White schon bei den ganz Großen mitmischt. Während dem langen Weg bis zum Ziel werden nur wenige der nett anzuschauenden Sequenzen mit den jungen Talenten gezeigt. So bleibt jedoch genug Zeit sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

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Sprosse für Sprosse auf der Leiter des Triumphs


Der Spielablauf ist durch seine Einfachheit schnell erläutert. Man nehme einen der Boarder aus der Crew, wähle einen zweiten als Boni-Verstärker und kämpfe auf einem Event um den Sieg. Noch ganz unten auf der Weltrangliste, arbeitet man sich nun mühselig immer höher. Innerhalb eines vorgegeben Zeitlimits muss nun ein bestimmter Rang auf der Liste erreicht werden, um auf die nächste Stufe zu gelangen. Es stehen stets drei Events zur Auswahl, sodass man vor der Entscheidung zwischen einer halsbrecherischen Abfahrt oder einer wilden Punktejagd steht. Geschwindigkeit-Junkies kommen hauptsächlich beim Zeitfahren oder im K.O.-Rennen auf ihre Kosten. Gegen die Zeit fährt man im Slalom auf der Piste durch aufgebaute Tore oder so lange bis man als Letzter auf der Piste unterwegs ist. Denn nach einer bestimmten Zeit wird das jeweilige Schlusslicht des Rennes disqualifiziert. Aber auch Trickser kommen auf ihre Kosten. Durch Halfpipes, vielen Grind- und Sprungeinlagen wird für eine stetige Abwechslung gesorgt und die Möglichkeit geboten, all sein Können zu präsentieren. Bei diesen Events gilt es so viele Punkte wie möglich zu erzielen, wobei es auch speziellere Vorgaben gibt. So muss man bis zu einer bestimmte Stelle oder der Zielgerade eine vorgegebene Punktzahl ergattert haben.

Mit der Zeit schaltet man immer mehr Charaktere frei, von denen sich alle dreizehn in ihren Fähigkeiten unterscheiden. Dadurch ist es möglich sich eine passende Kombination von zwei Charakteren für die Wettbewerbe zusammenzustellen. Sammelt man nämlich auf der Strecke verteilte Kronen ein, füllt sich die Respektleiste am rechten Bildschirmrand. Ist die Leiste gefüllt, wird der Boni des zweiten Charakters aktiviert. Je nach gewähltem Charakter gibt es so einen Geschwindigkeitsschub, mehr Punkte für Tricks oder höhere Sprünge. Die gesamte Karriere lässt sich zudem auch im Multiplayer erleben. Jederzeit hat man die Möglichkeit, bis zu drei weitere Mitspieler ins Geschehen ein- oder auszubinden.


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Fällt leicht mit Hand und Fuß


"Shaun White Snowboarding World Stage" lässt sich wahlweise mit Wiimote, Balance Board oder mit einer Kombination aus beidem steuern. Dies erfolgt genau wie im Vorgänger sehr genau und einfach. Steuert man seinen Boarder mit dem Balance Board, beugt man sich nach vorne und zur Seite um zu steuern. Dies benötigt ein wenig Eingewöhnungszeit, denn vor allem das Ausführen von Tricks auf der Balance-Waage erfolgt am Anfang ein wenig holprig. Auch die Steuerung via Wii-Fernbedienung erfolgt nicht sonderlich anders. Anstatt sich auf dem Balance Board hin- und her zu beugen, neigt man stattdessen den Controller in der Hand.

Spricht man von den Steuerungsvarianten, sollte man sicherlich auch auf den Multiplayer eingehen. Den Spielern ist es völlig freigestellt, wie sie miteinander spielen wollen und können so aus den verschiedensten Kombinationen von Wiimotes und Board aussuchen. Letztendlich ist dies jedoch auch nebensächlich, denn das Spielerlebnis macht egal mit welchem Controller einfach riesen Spaß und lässt einen das außergewöhnliche Gefühl von Geschwindigkeit spüren. Besitzer von Wii Motion Plus haben übrigens die Möglichkeit, durch die verbesserte Bewegungserkennung, eigene Tricks zu erstellen. Diese lassen sich dann einer sogenannten Tricktaste zuordnen. Das Ganze ersetzt jedoch nicht die vorgefertigten Tricks, denn man hat bloß zwei bis drei Sekunden Zeit den Snowboarder zu Neigen und Drehen, um so den eigenen Trick zu erstellen. Aus diesem Grund ist es schwer bis unmöglich, kompliziertere Tricks anzufertigen.

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Grafik & Sound


Ubisoft setzt auf das altbewährte Konzept und lässt das Spiel auch im zweiten Teil wieder in einer schönen Comic-Grafik erstrahlen. Die grafischen Effekte sind äußerst gut gelungen. Aufgewirbelter Schnee beim Sturz oder die durch die Geschwindigkeit verschwommene Umgebung sorgen während der Abfahrt für ein erstklassiges Spielerlebnis. Aber auch die Weitsicht auf die schöne Umgebung wie den Eifelturm zeigt, wieso man Spaß am Snowboarden hat. Sicherlich hätte man an manchen Stellen noch feilen können, jedoch sorgt das gute Geschwindigkeitsgefühl für ein rundum gut gelungenes Grafikpaket. Zusammen mit dem Sound liefert das Spiel eine wirklich positive Leistung ab, was die Technik betrifft. Die Soundeffekte klingen gut und sind passend gesetzt und auch der Soundtrack sorgt durch bekannte Songs für den einen oder anderen Ohrwurm.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Der zweite "Shaun White"-Teil überzeugt durch eine der besten Balance-Board Steuerungen und auch das technische und spielerische Konzept geht immer noch auf. Der wohl größte Kritikpunkt des Spiels ist einfach die fehlende Veränderung. Ubisoft geht kein Risiko ein und hat bloß hier und da einzelne, nebensächliche Neuerungen durchgeführt. Der eigentliche potenzielle Einsatz von Wii Motion Plus ist leider mehr eine Spielerei, als ein echtes Gameplay-Element und wirkt mehr aufgesetzt, als sinnvoll integriert. Zusätzlich fehlt auch die Langzeitmotivation, da vor allem der Karrieremodus zu kurz ausfällt. Aufgrund dieser aufgeführten Punkte, gibt es für Besitzer des ersten Teils keinen Grund, sich auch den Nachfolger zu zulegen. Das Spiel ist jedoch nicht schlechter als der Vorgänger, sodass Spieler mit einem Balance Board und Fans des Wintersports sich aufgrund der realistischen und genauen Steuerung ruhig für das Spiel entscheiden können.

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