Seit bald zwei Jahren warten wir schon gespannt auf „Fast Racing NEO“, das neueste Spiel von Entwicklerstudio Shin’en aus München. Auch wenn das Spiel schon fast fertig ist, erhält es derzeit noch den nötigen Feinschliff und soll daher erst Ende des Jahres im eShop erscheinen.
Hochgeschwindigkeitsrennen bei 800 km/h
Mit „Fast Racing NEO“ möchte das kleine Entwicklerstudio ein Spiel liefern, das die Lücke füllt, die Spiele-Reihen wie „F-Zero“ oder „Wipeout“ hinterlassen haben. Fans jener Serien warten schon eine halbe Ewigkeit auf Nachfolger und haben kaum Alternativen geboten bekommen. Gleichzeitig will Shin’en aber auch neue Spieler an das Genre der futuristischen Hochgeschwindigkeits-Racer heranführen. Eine echte Herausforderung, denn derartige Rennspiele sind meist erbarmungslos und die schwierige Steuerung nur mit Übung zu meistern. Gerade in den ersten Spielminuten kann das schnell abschreckend wirken.
Zumindest für mich persönlich hat „Fast Racing NEO“ in den knapp 20 Minuten, die ich es gespielt habe, diese Feuerprobe überstanden. Der Spieleinstieg in dem niedrigsten Cup ist zwar immer noch nicht mit einer 50ccm-Klasse aus „Mario Kart“ zu vergleichen, aber dennoch für einen Laien wie mich fair genug. Die Steuerung ist mit einem „F-Zero“ vergleichbar, denn bei bis zu 800 km/h muss man die Kurven auf den teils sehr engen Rennstrecken schon frühzeitig nehmen, um nicht in die nächste Bande zu rasen. Die Genre-Experten nutzen direkt Steering, eine Drift-Technik, mit der man die Boliden neigen und so schwierige Kurven nehmen kann. Anfänger kommen aber zunächst auch ohne diese Technik ganz gut zurecht.
Blau, oranges Farbenspiel
Viel wichtiger ist es, sich mit dem Farben-System in „Fast Racing NEO“ vertraut zu machen. Auf der Strecke sind bestimmte Abschnitte in orange und blau gefärbt, genauso wie die eigene Bolide. Fährt man nun über so eine Fläche, muss das Auto in derselben Farbe leuchten, um einen Geschwindigkeitsschub zu erhalten. Widersprechen sich die beiden Farben, wird man nämlich ausgebremst und fällt innerhalb weniger Sekunden durchaus um mehrere Plätze im Ranking zurück. Ein simples System, das bloß ein wenig Einarbeitung benötigt und dann schnell für Spieltiefgang sorgt. Zusätzlich kann man auf der Strecke verteilte Boost-Kugeln sammeln und so auch frei von den Boost-Abschnitten eine Beschleunigung zünden.
Für mehr Spieltiefgang sollen auch die unterschiedlichen Boliden sorgen, die man nach und nach freischaltet. Jedes Fahrzeug hat andere Werte in Kategorien wie Beschleunigung, Geschwindigkeit oder Handling. So sollen sich die zehn Fahrzeuge grundverschieden fahren lassen und jeweils Vor- und Nachteile bieten. Wie sehr sich die Fahrzeuge dann wirklich unterscheiden werden, wird sich im ausführlichen Test zeigen müssen, da wir auf der gamescom verständlicherweise nicht genügend Zeit hatten, alle Fahrzeuge auszuprobieren und zu vergleichen.
Konkurrenzfähig mit AAA-Produktionen
„Fast Racing NEO“ beinhaltet aber noch einige weitere Spielkniffe. Dazu zählen Hindernisse auf der Strecke oder versteckte Abkürzungen. Auf diese Weise möchte Shin’en sicherstellen, dass die Spieler sich längerfristig mit den Rennstrecken beschäftigen und sie nicht bereits beim ersten Anlauf schon nahezu perfekt fahren können. Die Strecken sind außerdem alle sehr thematisch unterschiedlich und abwechslungsreich gestaltet. Mal rast man durch einen tropischen Dschungel um die Wette, dann durch eine staubtrockene Sandwüste oder eisige Arktis.
Die Strecken sind nicht nur abwechslungsreich, sie sehen zusätzlich auch noch verdammt gut aus. Für Shin’en ist „Fast Racing NEO“ das aufwändigste Projekt in der Geschichte des Studios. Dementsprechend hoch ist auch der Anspruch, den das Team an sich selbst stellt. Shin’en möchte mit „Fast Racing NEO“ mit Vollpreistiteln konkurrieren und beweisen, dass auch ein eShop-Spiel mit den großen AAA-Titeln mithalten kann. Das Zeug dazu hat „Fast Racing NEO“ allemal. Konstante 60 Bilder pro Sekunde unterstreichen das Geschwindigkeitsgefühl, während aufwandige Effekte für Stimmung und Atmosphäre sorgen. Ganz im Stil des Genres wird das Spiel akustisch von einem treibenden Elektro-Soundtrack begleitet.
In der finalen Version möchte Shin’en 16 verschiedene Strecken bieten, die in vier Cups unterteilt sind. Der Online-Multiplayer soll bis zu acht Spieler gleichzeitig auf die Strecke schicken. In Online-Ranglisten wird man seine Fähigkeiten mit anderen Spielern weltweit vergleichen können. Zusätzlich wird es auch einen lokalen Splitscreen-Modus für bis zu vier Spieler geben. Während bei vier Spielern die Bildrate auf 30 fps gesenkt wird, ist man sich noch nicht sicher, wie sich die Bildrate bei zwei Spielern verhalten wird. Allerdings soll eine große Bandbreite an Controllern unterstützt werden, um den Multiplayer-Modus zugänglich zu halten. Zum Hero-Mode gibt es bislang noch keine genauen Informationen, dieser soll sich aber durch einen erheblichen Schwierigkeitsgrad an die Experten richten.
Bisher gibt es acht Kommentare