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Family Party - 30 Great Games: Obstacle Arcade

Auf der Wii schienen die Minispielsammlungen den Löwenanteil des Spieleangebotes auszumachen. Bei der Wii U stehen nun direkt zum Launch gleich mehrere Vertreter dieses Genres im Laden. „Family Party - 30 Great Games: Obstacle Arcade“ möchte nun versuchen, auf diesem Gebiet vor der Konkurrenz zu stehen. Ob die Party hier wirklich steigen kann, erfahrt ihr in unserem Review.

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Auf in den Themenpark


Die 30 Minispiele befinden sich in einem großen Vergnügungspark, unterteilt in fünf unterschiedliche Themenbereiche. Im wilden Westen reitet man auf einem Pferd einem Zug hinterher, in der Fantasywelt hüpft man von Wolke zu Wolke, und im Dschungel wird ein Torwandschießen veranstaltet. Im Themen-Modus wählt man einen der Bereiche aus und spielt anschließend immer ein Minispiel per Wiimote im Wechsel mit einem Spiel per GamePad. Besteht bei ersteren eine vorgegebene Reihenfolge, wird letzteres per Glücksrad entschieden. Im freien Modus kann man sich bis zu zehn Minispiele beliebig aussuchen. Egal welchen Modus man wählt, es dürfen immer bis zu vier Spieler ran. Nach jeder Runde werden dann Punkte verteilt und aufaddiert, am Ende gewinnt natürlich derjenige mit dem höchsten Zähler.

Lasst die Spiele beginnen!


Unabhängig vom Modus macht sich aber schon beim Start des ersten Minispiels Ernüchterung breit. Es gibt zwar einen kurzen Text, der mal besser, mal schlechter, erklärt, um was es im nächsten Minispiel geht, aber die Erläuterung der Steuerung fehlt komplett. Hierzu muss man erst das Tutorial starten und spielt so schon quasi im kleineren Sichtfenster eine Runde vor. Leider sehr unnötig, bei anderen Spielen hat eine verständliche Erklärung mit direkt sichtbarer Steuerung zu deutlich schnellerem Spielvergnügen geführt. Unverständlich ist auch, warum ähnliche Spiele unterschiedliche Steuervarianten nutzen. So muss zum Beispiel in mehreren Fällen per Fadenkreuz gezielt werden. Meist ist hier die Pointerfunktion gefragt, bei einem Spiel muss aber der Joystick des Nunchuks ran. Besonders schlimm wird es erst dann, wenn die Bewegungssteuerung per Wiimote gefragt ist. Die gleiche Bewegung bringt manchmal unterschiedliche Ergebnisse mit sich, und man weiß nie warum. Manche Spiele werden dadurch schlichtweg zum Glücksspiel.

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Spiele, Spiele, Spiele


Für den unwahrscheinlichen Fall, dass man sich irgendwann doch mal mit der Steuerung abgefunden hat, kommt auch schon der nächste Dämpfer in Sachen Spielspaß. Selbst wenn manch ein Spiel recht originell ist und teilweise auch das asynchrone Gameplay dank GamePad gut erdacht ist, so schiebt die Umsetzung dem Spaß einen Riegel vor. Ein Spiel verlangt, eine Kugel durch ein Labyrinth mit beweglichen Hindernissen zu lenken. Dass man hier nicht einfach durchflitzen kann, sondern die Kugel einer gewissen Trägheit unterliegt, macht dieses Spiel durchaus zur Herausforderung, insbesondere weil zu viele Kollisionen dank Energiebalken das Ende bedeuten. Wenn die Kugel jedoch einfach durch einige der Hindernisse urplötzlich hindurch wandert und an anderer Stelle den Kontakt zum Cursor verliert, macht das Ganze schon wieder weniger Sinn.

Darüber hinaus ist das Balancing beim Spielen mit dem GamePad komplett daneben. In einem Spiel muss der Spieler auf dem Touchscreen seine Spielfigur über eine wackelnde Brücke balancieren. Die restlichen Spieler sehen auf dem Fernseher ihre Fadenkreuze, mit denen sie entlang des Weges angebrachte Kanonen abfeuern. Spielt man nun den Hochseilkünstler, so wird man es kaum schaffen, als Punktsieger aus dem Spiel zu gehen, da die anderen Spieler einen ständig unter Beschuss halten und ihnen jeder Treffer Punkte bringt. Der kleine Schutzschild, den man auf Knopfdruck hochhält, ist da kaum nützlich, da er immer nur in eine Richtung gehalten wird, nach hinten schon mal gar nicht. Ist man selbst an der Kanone und hat leider das Exemplar, ganz am Ende des Weges zugeteilt bekommen, wird man nie einen Punkt machen, falls die CPU über den Steg wandert, da sich diese immer gerne schon zu Beginn des Weges runter schubsen lässt und wirklich nur in Ausnahmefällen in die Nähe des Endes kommt.

Beim Torwandschiessen kann man den drei Torhütern dann am GamePad derart die Bälle um die Ohren hauen, dass nur eine perfekte Absprache der Wiimote-Spieler den Sieg abwenden kann. Die computergesteuerten Spieler sind hier wie auch bei den meisten anderen Minispielen eher Schießbudenfiguren und stellen nur in den seltensten Fällen eine Herausforderung dar. Darüber hinaus bringen aber nahezu alle Minispiele den einen oder anderen Makel mit sich. Sei es die Steuerung, technische Probleme oder eben die Probleme im Balancing, nur wenige Ausnahmen kommen ohne Spielspaßdämpfer aus. Wer dennoch etwas mehr Zeit mit dem Spiel verbringt, der kann noch ein paar Goodies wie neue Charaktere freischalten oder dank gespeicherter Highscores versuchen, sich zu verbessern.


Keine Party für Aug‘ und Ohr


Leider wird man das Gefühl nicht los, dass hier ein Wii-Spiel genommen und schnell an die HD-Auflösung angepasst wurde. Aber selbst wenn es wirklich noch auf der Vorgängerkonsole erschienen wäre, hätte es kein Lob im Bereich der Technik erhalten. Sehen wir einmal davon ab, dass man immerhin fünf unterschiedliche Themenbereiche bekommt, die optisch passend präsentiert sind, erwartet den Spieler ein komplett veraltetes Gesamtbild. Wann ein Videospiel das letzte Mal Wasser als nicht transparente, flache Ebene, die monoton wie ein Laufband im Fitnessstudio von rechts nach links läuft, dargestellt hat, können wir nicht sagen. Dieser Eindruck zieht sich durch das gesamte Spiel. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Animationen, sei es nun bei den Charakteren oder sonstigen beweglichen Objekten. Dazu gesellen sich dann einige Schnitzer bei der Präsentation. Bei der Spielerauswahl kann man das eigene Icon aus Versehen hinter einem Textfenster verstecken und darf es dann blind wieder rausfischen. In einigen Minispielen verdeckt die Punkteanzeige eines oder mehrerer Spieler kleine Bereiche des Spielfeldes, was in manchen Fällen eine merkliche Beeinträchtigung darstellt. Solche Mängel ziehen sich durch das ganze Spiel und fallen schon beim ersten Hinsehen störend auf.

Der Sound macht schon ein wenig mehr her. Zwar sind die Musikstücke alle recht generisches Partyspielgedudel das man schnell ignoriert, aber dafür ist der deutschsprachige Kommentator allgegenwärtig und kann durchaus Stimmung machen. Die Kommentare hätten zwar etwas vielfältiger sein können, aber sind dafür bis auf ein paar Ausnahmen passend. Spieler anzufeuern, die die Ziellinie bereits erreicht haben, ist dagegen nicht ganz so stimmig.

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Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Eine Party, wie der Titel behauptet, kommt bei dem Spiel sicher nicht zustande. Hat man bei einem Minispiel verstanden, was man genau zu tun hat, werden die Macken in Umsetzung, Technik und Steuerung jeglichen Anflug von Spielspaß im Keim ersticken. Auf der Wii U gibt es im Bereich der Minispielsammlungen bereits zum Launch einige bessere Alternativen. Und selbst wenn einem davon nichts zusagt, kann man auch ins Wii-Spieleregal schauen. Das GamePad kann das Spiel nämlich leider auch nicht mehr retten.

Bisher gibt es fünf Kommentare

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  • Avatar von Virgion1972
    Virgion1972 31.12.2012, 14:38
    Das war klar,kaum ist die WiiU draußen,kommen auch die ersten Minispiele Sammlungen raus.Davon hatten wir auf den Wii schon zu viele!
    @Mrs.Prinnettea hast Du vollkommen recht!!!
    Wer braucht solche Billigspiele?
  • Avatar von Mrs. Prinnette
    Mrs. Prinnette 18.12.2012, 21:30
    Die Party-Familien-Spiele Abzocke geht wohl weiter -__-
  • Avatar von Foxray
    Foxray 18.12.2012, 21:09
    Von der Grafik her dachte ich es sei ein Wii Spiel
  • Avatar von lavars
    lavars 18.12.2012, 17:56
    Zitat Zitat von Eci Beitrag anzeigen
    3 von 10 einfach nur lachhaft lol
    man sollte den leuten das geld zurückgeben....das ist kein spiel das ist ein zustand.... zum glück kaufe ich sowas nur sollte es bei Nintendo-Online eine gute wertung bekommen
    Lavars out!
  • Avatar von Eci
    Eci 18.12.2012, 16:49
    3 von 10 einfach nur lachhaft lol