Ab in den Schnee
Insgesamt 20 Charaktere, bunt gemischt aus Marios und Sonics Welten, dürfen in verschiedenen Modi die olympischen Disziplinen angehen. Für Einzelspieler am interessantesten dürfte dabei der „Legendäre Showdown“ sein. Für vorgegebene Disziplinen muss man immer den passenden Sportler anhand seiner Stärken und Schwächen auswählen, um gegen böse Schattenvarianten seiner selbst anzutreten, Bosskämpfe inklusive. Deutlich mehr Fokus auf Party legt der Modus „Geschick & Grips“. Hier kommen zusätzlich zum sportlichen Wettkampf kleine Sonderaufgaben ins Spiel. Dies macht auch Spaß, ist jedoch nicht perfekt ausbalanciert. Manche Aufgaben sind derart simpel, dass man sie in kürzester Zeit erledigt und so mehr Zeit mit dem Durchklicken zur nächsten Runde verbringt als mit der Aufgabe selbst. Des Weiteren hat es neben den üblichen Einzel- und Seriendisziplin-Modi auch ein für Nintendo leider noch recht unüblicher Modus ins Spiel geschafft. So darf man online gegen Freunde und den Rest der Welt antreten und ganz nebenbei noch für das gewählte Land Punkte verdienen und es damit in einem Ranking nach oben bringen. Stark gebremst wird das weltweite Vergnügen jedoch von der Tatsache, dass hier von den 24 lokal spielbaren Disziplinen nur ärmliche vier zur Wahl stehen.
Ski, Bob und Co.
Vor die Wahl der Sportart hat Nintendo die Wii Remote Plus gestellt. Diese ist hier in den meisten Fällen das vorgegebene Steuergerät. Wer also im Mehrspielermodus spielen will, sollte vorher noch einmal durchzählen, ob die Anzahl von Freunden und Pads übereinstimmt, und auch Einzelspieler brauchen neben dem obligatorischen GamePad ein Exemplar. Anschließend darf man aus 16 olympischen und acht Fantasiedisziplinen wählen. Während erstere halbwegs realistisch designt wurden, sind letztere mehr auf typische Mario- und Sonic-Action ausgelegt, wie zum Beispiel „Achterbahn-Bob“ schon allein vom Namen her vermuten lässt. Kaum beachtete Physik und Extras wie Turbofelder machen hier wirklich Laune. Ansonsten kann man in abwechslungsreichen Disziplinen wie Abfahrtslauf, Snowboarden, Eiskunstlauf, Bob und auch Eishockey an den Start gehen. Weniger Variation gibt es leider innerhalb einer Sportart. Die Zahl der Strecken und Arenen schwankt meist zwischen eins und drei, was eindeutig zu wenig ist.
Hat man mehrere Disziplinen gespielt, wird man sich ein wenig über die stark variierenden Steuerungen wundern. Während beim Abfahrtslauf alle per Wii Remote Plus im Splitscreen am TV spielen, nutzt beim Bob der erste Spieler das GamePad. Die Steuerung ist in den meisten Fällen per Bewegung geregelt, so dass auch Spieler eins sein Eingabegerät inklusive Bildschirm neigen und kippen darf. Nur in wenigen Ausnahmen, wie den Stunts beim Snowboard oder der Taktik beim Curling, kommt der Touchscreen zum Einsatz.
Gut gemeint...
Viele Disziplinen kommen mit kleinen aber feinen Kniffen daher. So bringt beim Abfahrtslauf ein gut getimter Buttondruck beim Durchfahren eines Tores einen kleinen Boost, während bei der Schneeballschlacht das zurückliegende Team Abkürzungen in der eigenen Spielfeldhälfte geöffnet bekommt. Leider haben aber mindestens ebenso oft auch Mankos ihren Weg ins Spiel gefunden. So fehlt es vielen Disziplinen an Geschwindigkeitsgefühl und oft bringen sie auch noch deutlich relevantere Mankos mit. Beim Biathlon darf ein Spieler per GamePad schießen, während die anderen mit der Wii Remote Plus Richtung Fernseher zielen müssen. Ab der zweiten Runde ist damit klar, dass sich alle Spieler um den kleinen Screen streiten. Beim Fantasy-Bob schaltet das Spiel an bestimmten Stellen in die Seitenansicht, wo man durch Neigung des Pads den richtigen Winkel halten muss. Was wohl als Abwechslung gedacht ist, ist deutlich langweiliger als die normale Perspektive, die man sich so immer schnell wieder zurücksehnt. Und eine derart träge Schneeballschlacht wie hier hat man selbst im örtlichen Altersheim noch nicht gesehen.
Knackiger - doch altbekannt
Was auch immer bei bisherigen multiplayerlastigen Spielen mit Nintendos Maskottchen in Sachen Technik gesagt wurde, lässt sich auch hier anwenden. Es schaut hübsch und bunt aus und ist nun dank HD natürlich eine Ecke knackiger als gewohnt, die Animationen bringen einen auch weiterhin zum schmunzeln, aber alles in allem ist es nichts, was man auch nur entfernt als Benchmark für die Konsolenleistung hernehmen würde. Gleiches gilt für den Sound: fröhliche Tracks sowie markante Effekte und Sprachfetzen, die jeden Fan zufrieden stellen. Nicht mehr, aber halt auch nicht weniger.
Bisher gibt es acht Kommentare
Was mich aber stört ist, das in manchen Disziplinen das Gamepad und die Wii Remote zum Einsatz kommt und leider gibt es auch keine Möglichkeit das abzustellen oder ich habe es nicht gefunden.
Ich habe keine Lust, andauernd mal das Gamepad zu benutzten und 2 Minuten Später wieder die Wii Remote und dann wieder das Gamepad zuhalten,ich wünsche mir durch ein Update, das man das selber entscheiden kann.
Nur weiter so!
Schade, dass zwei große Namen als Lockmittel für so ein halbherziges Spiel benutzt werden. Aber mit Mario würde sowas unter normalen Umständen natürlich nie passieren.
Und wenn man die anderen Mankos so liest, kann man ja quasi direkt den Vorgänger (also 2010) nehmen. Und das beste Feature überhaupt (den Story-Modus bei 2010 für den DS) könnten sie auch mal wieder aufgreifen!