16 Jahre nach der Veröffentlichung von „The Legend of Zelda: Majora’s Mask“ auf dem Nintendo 64 hat Nintendo den beliebten Teil der Reihe nun auch auf der Virtual Console der Wii U veröffentlicht. Im Gegensatz zur überarbeiteten 3DS-Version des Klassikers kommt diese ohne technische Überarbeitungen aus. Wie gut das heute noch funktioniert und ob sich ein Blick in den 16 Jahre alten Titel heute noch lohnt, klären wir in unserem Test.
Der Tag der ersten Dämmerung
Auf der Suche nach einem verschwundenen Freund reitet der ermüdete Link mit Epona durch eine Waldlichtung, als er plötzlich vom Horror Kid und seinen zwei Feen-Begleitern Taya und Tael überrumpelt wird. Gewohnt verspielt, entwendet das Horror Kid dem jungen Helden seine Okarina und reitet mit Epona davon. Sobald Link sie eingeholt hat, bedient sich das Horror Kid der Macht seiner Maske und verzaubert den hylianischen Reisenden in einen Deku-Jungen.
Bevor sich Link vom Schock seiner Verwandlung erholen kann, flieht der Dieb ein weiteres Mal, wobei die Feen-Geschwister getrennt werden. Taya begleitet den bekannten Helden daher bis nach Unruh-Stadt, um ihren jüngeren Bruder Tael und das Horror Kid aufzuspüren. Dort erfahren die beiden von einem Maskenhändler, dass ihm Majoras Maske entnommen wurde. Die Welt von Termina sei nun in Gefahr, da der Maske eine schreckliche Macht innewohne. Der Maskenhändler verspricht Link zurück zu seiner wahren Gestalt zu helfen, sobald dieser seine Okarina wiedererlangt hat. Im Gegenzug jedoch möchte er, dass Link ihm die gestohlene Maske noch vor seiner Abreise in drei Tagen zurückbringt.
Das Lied der Befreiung
In Unruh-Stadt laufen derweil die Vorbereitungen für den Abend des Karnevals, der in drei Tagen stattfinden soll. Die Bewohner sind jedoch ziemlich beunruhigt, da der Mond mit jedem Tag näher rückt. Tatsächlich befindet sich Termina am dritten Tag vor dem Untergang, weil das Horror Kid den Mond auf diese Welt einstürzen lassen möchte.
In seiner geschwächten Deku-Form ist Link relativ machtlos und kann nur im letzten Moment seine Okarina zurückerlangen. Gleichzeitig erinnert er sich an die Worte von Prinzessin Zelda, die ihm vor dem Beginn seiner Reise die „Hymne der Zeit“ nahegelegt hat, falls er in eine schwierige Situation gerät.
Auf diese Empfehlung der Prinzessin hin spielt Link auf den Deku-Pfeifen die „Hymne der Zeit“ und findet sich im Anschluss am ersten Tag seiner Ankunft wieder, als der Mond in sicherer Entfernung gewesen ist. Außerdem kann er sich dank des Maskenhändlers und des „Lieds der Befreiung“ nun zurückverwandeln. Dabei spaltet sich die Deku-Maske von ihm ab, mit der er jederzeit die ihm aufgezwungene Form wieder annehmen kann. Der Maskenhändler ist jedoch entrüstet, da Link ihm nicht Majoras Maske zurückbringen konnte.
In drei Tagen
Um Termina vor dem Untergang zu retten, bereist der junge Held nun die vier Tempel rund um Unruh-Stadt und erhofft sich die Hilfe der vier Giganten, die den Sturz des Mondes verhindern sollen. Allerdings hat er stets nur drei Tage Zeit und muss vor dem Untergang die „Hymne der Zeit“ spielen, um zum ersten Tag zurückzukehren. Glücklicherweise erlernt Link bereits zu Beginn die „Ballade des Kronos“, die die Zeit verlangsamt, und das „Thema der Zeit im Wind“, mit dem man die Zeit bis zu einer bis zur Nacht des laufenden Tages oder bis zur Dämmerung des nächsten Tages vorspulen kann. So lassen sich eventuelle Wartezeiten wunderbar vermeiden.
Letzten Endes hat der Spieler hinreichend viel Kontrolle und muss sich bei bedachtem Herangehen nicht um den Zeitdruck sorgen. Nichtsdestotrotz ist dieser ein wichtiger Bestandteil des Spielprinzips, da beim Spielen der „Hymne der Zeit“ sämtliche Verbrauchsgegenstände und Rubine auf den Stand des ersten Tages zurückgesetzt werden. Davon ausgeschlossen sind die essentiellen Gegenstände, die man in Tempeln erlangt, sowie die erhaltenen Masken. Rubine lassen sich auch sorgenfrei in einer Bank lagern.
Außerdem finden sich überall in Termina Eulen-Staturen, mit denen der Spieler jeden Fortschritt absichern kann. Allerdings wird dabei auch das Spiel beendet und man wird zurück ins Hauptmenü geworfen. Eine andere Möglichkeit ist des Speicherns ist das Spielen der "Hymne der Zeit", wo man zurück zum Anfang des ersten Tages teleportiert wird und das Spiel abspeichert.
Ein Abenteuer wie kein anderes
Die Rätsel in den Dungeons und alle Kämpfe lassen sich ansonsten mit den bekannten Items wie gewohnt angehen und unterscheiden sich nicht besonders von jenen aus anderen Ablegern der Reihe. Eine wichtige Rolle steht jedoch den verschiedenen Masken zu, die das Spiel wesentlich mitgestalten. Link wird im Laufe seines Abenteuers verschiedene Orte bereisen und Teil tragischer Geschichten werden, die „Majora's Mask“ größtenteils ausmachen. Dabei wird er unter anderem die Goronen- oder Zora-Maske erhalten, mit denen er entsprechende Verwandlungen vollziehen kann.
In den Formen ist ihm zwar die Nutzung einiger seiner gewöhnlichen Items verwehrt. Allerdings besitzt jede Maske sehr spezielle Fähigkeiten, die Link an verschiedenen Stellen gebrauchen wird. Um Gegenstände und Masken auszurüsten, müssen diese entsprechend auf einen Platz auf dem rechten Analog-Stick belegt werden. Das war bei der Veröffentlichung im Jahr 2000 umständlich und ist es heute immer noch.
Mitreißende Nebengeschichten
Neben dem Hauptabenteuer, das mit vier Tempeln leider relativ kurz ausfällt, bietet der Titel eine beeindruckende Auswahl an verschiedenen Nebengeschichten rund um die eigenartigen Bewohner von Termina. Dabei spielt besonders der Drei-Tages-Zyklus eine wesentliche Rolle, da man dadurch das Leben der Bewohner genauestens verfolgen und miterleben kann.
Diese drei Tage vor dem Karneval sind von verschiedenen traurigen Ereignissen geplagt, die angesichts der Untergangsatmosphäre durchaus mitreißend sein können. Man kann als Link in sämtliche Geschichten auch eingreifen und diese zu einem glücklichen Ende führen, bevor der Mond schließlich alles Leben auf Termina zerstört. Damit gestalten sich selbst Nebenquests als sehr spannend.
Technik
Im Gegensatz zur 3DS-Version von „The Legend of Zelda: Majora’s Mask“ wurde die Version für die Virtual Console technisch nicht angerührt. Das führt natürlich dazu, dass das Spiel optisch stark gealtert ist. Matschige Texturen, wenige Charakterdetails und hässliche Bäume begegnen uns in der gesamten Spielwelt von Termina. Dass die Gegenstände, die man benutzen will, nun auf dem rechten Analogstick liegen, der die C-Tasten des N64 ersetzt, führt dazu, dass die deren Benutzung eher schwammig ausfällt. Gerade beim Spielen von Liedern verspielt man sich hin und wieder oder man benutzt aus Versehen das falsche Item, weil es auf dem rechten, statt auf dem unteren Stick gelegt ist.
Der Soundtrack aus „The Legend of Zelda: Majora’s Mask“ ist, ähnlich wie bei seinem direkten Vorgänger, wieder fantastisch. Etliche unterschiedliche Lieder gilt es zu lernen und ein Stück ist schöner als das andere. Das Gamepad der Wii U gibt ausschließlich das Spiel wieder und wurde, wie bei anderen VC-Titeln auch, nicht in das Spiel eingebunden.
Bisher gibt es zehn Kommentare
habs review nicht gelesen, wenn ichs spielen will greif ich zum (schrecklichen) gamecube port. die 3ds version besitze ich nicht mehr.