Spiele • 3DS

Rhythm Thief & der Schatz des...

Rhythm Thief & der Schatz des Kaisers

Spätestens seit den „Professor Layton“-Titeln wissen wir alle, dass Rätselspiele keineswegs langweilig sein müssen. Zaubert man nämlich eine packende Story um das Spiel und setzt es passend in Szene, entstehen wahre Meisterwerke. Erst letztes Jahr versuchte Konami mit „Doktor Lautrec und die Vergessenen Ritter“, es dem beliebten Professor von Level-5 gleichzumachen. Nun schickt SEGA „Rhythm Thief & der Schatz des Kaisers“ ins Rennen und setzt dabei jedoch statt fordernden Rätseln auf flotte Rhythmus-Spiele. Wie sich das Spiel letztendlich schlägt, könnt ihr in unserem folgenden Review erfahren.

Bild


Gestatten: Mein Name ist Phantom R!


Abseits des Spielablaufs lässt sich zwischen „Doktor Lautrec und die Vergessenen Ritter“ und „Rhythm Thief & der Schatz des Kaisers“ noch eine weitere Gemeinsamkeit feststellen: Beide Titel spielen im wunderschönen Paris. Doch springt man dieses Mal nicht in die Rolle eines schrulligen Archäologen, sondern in die des jungen und in der Nachbarschaft beliebten Raphaëls.

Dieser lebt zusammen mit seinem Hund Fondue in einem Apartment, nachdem seine Mutter bereits in seiner Kindheit verstorben ist und sein Vater ihn unter mysteriösen Umständen vor drei Jahren verlassen hat. Doch der charmante und zuvorkommende Raphaël verbirgt ein Geheimnis. Verkleidet als Phantom R macht er sich auf dem Weg, um berühmte Kunstwerke zu erbeuten. Trotzdem ist er kein schlechter Kerl, denn so bringt er die Kunstwerke bereits wenige Tage nach dem Diebstahl wieder zurück. Mit seinen Raubzügen folgt Raphaël einem höheren Ziel: Er folgt einer Spur, die ihn zu seinem Vater führen soll. Doch was hat der so berühmte Kaiser Napoleon damit zu tun, der auf einmal wieder durch die Straßen Paris zieht? Zusätzlich kommt noch das Mädchen Marie hinzu, deren Schicksal scheinbar mit Raphaëls verbunden ist. Und als wenn das nicht schon genug wäre, kommen ihm immer wieder die Polizei und Hauptmann Vergier in die Quere, die alles daran setzen, den Langfinger Phantom R dingfest zu machen.

In den Straßen von Paris


Die Handlung wird abwechselnd durch 3D-Zwischensequenzen und Dialoge zwischen den Charakteren vorangetrieben. Den Großteil des Spiels bewegt man sich aber durch die Straßen von Paris. Anhand einer Karte auf dem oberen Bildschirm sieht man, wo man sich gerade befindet und wo euer Ziel liegt. Zwar gibt es etliche Gebiete, doch bleibt nur selten Platz für eigene Erkundungstouren. Stattdessen bewegt man sich auf dem direkten Weg zum nächsten Ziel und wird beinahe automatisch vom Spiel dorthin navigiert. Auf dem Touchscreen hingegen wird die aktuelle Umgebung angezeigt und kann durch einfache Berührungen untersucht werden. So findet man die verschiedensten Dinge, wie Münzen, Sound-CDs oder Geräusche. Doch dazu später mehr.

Natürlich kann man auch mit anderen Charakteren interagieren, die euch bei euren Erkundungstouren durch Paris begegnen. Diese halten manchmal nicht nur nette Anekdoten bereit, sondern stehen vor bestimmten Problemen, die mann für den weiteren Spielverlauf lösen muss. Diese belaufen sich meistens darauf, dass man den Charakteren ein bestimmtes Geräusch vorspielen müsst. Als Beispiel möchten wir einen äußerst schreckhaften Polizisten heranziehen, der euch im Spielverlauf mehrfach begegnet. Um an ihm vorbeizukommen, muss man das Bellen einer Bulldoge abspielen, welcher man im vorherigen Bereich begegnet seid. In eurem Sound-Rekorder sammelt man daher im Spielverlauf die verschiedensten Geräusche, die später benötigt werden. In den meisten Fällen sind die benötigten Geräusche jedoch offensichtlich und die Rätsel-Einlagen schnell gelöst. In anderen Fällen wird vom Spiel gefordert, ein Objekt zu suchen, dessen Ort dem Spieler jedoch eindeutig angezeigt wird.

Abseits dieser Einlagen gibt es aber auch richtige Rätsel, die ein geschultes Gehör oder gutes Rhythmus-Gefühl benötigen. Um beispielsweise ein Schloss zu öffnen, müssen Töne richtig angeordnet oder im bestimmten Rhythmus gespielt werden. Leider sind auch diese Rätsel-Passagen meist viel zu einfach und schnell gemeistert.

Bild


Spüre den Rhythmus im Blut!


Auch wenn die Rätseleinlagen nicht sonderlich fordernd ausfallen, bleiben glücklicherweise die Rhythmus-Spiele, auf denen immerhin das Hauptaugenmerk des Spiels liegt. Immer wieder im Spielverlauf muss man nämlich sein Taktgefühl beweisen. Da wäre beispielsweise eine wilde Polizeiflucht, ein Museumseinbruch oder eine Fütterung von Fondue. Zu rhythmischen Songs gilt es in diesen Einlagen passend zur Musik die richtige Taste zu drücken, Gesten zu zeichnen oder die richtige Schaltfläche zu berühren. Während einer Flucht vor den Polizeieinheiten über die Dächer von Paris muss man beispielsweise im richtigen Zeitpunkt entweder den A- oder B-Knopf drücken, um über Abgründe zu springen oder Hindernisse zu überwinden. Während eines Raubzuges im Museum hingegen gilt es, sich hinter Säulen vor dem Sicherheitspersonal zu verstecken. Dazu muss im richtigen Augenblick die Schaltfläche der entsprechenden Säule berührt werden. Besonders interessant ist es jedoch dann, wenn es den vierbeinigen Begleiter Fondue zu füttern gilt. Dazu wird nämlich der Bewegungssensor des 3DS genutzt. Sobald der Bewegungssensor zum Einsatz kommt, wird der 3D-Effekt des Spiels automatisch abgestellt. Die Bewegungssteuerung funktioniert zwar grundsätzlich gut, doch vor allem bei den späteren und schwierigeren Rhythmus-Spielen fallen kleine Ungereimtheiten der Steuerung ins Gewicht.

Von Zuckerschlecken keine Rede


Typischerweise werden die Spiele im weiteren Spielverlauf immer fordernder. Während man diese zu Anfang des Spiels noch beim ersten Versuch absolvieren kann, benötigt man nach weiteren Spielstunden schon weitaus mehr Versuche und vor allem Geduld. Wen man jedoch einmal ganz verzweifeln sollte, kann man immer noch seine gesammelten Münzen gegen hilfreiche Upgrades einlösen. Auch wenn es insgesamt über 50 Rhythmus-Spiele gibt, wiederholen sich die Herausforderungen teilweise oder weisen starke Ähnlichkeiten im Grundprinzip auf.

Hat man eines der Rhythmus-Spiele gemeistert, kann man es zu jedem Zeitpunkt über das Menü wiederholen und seinen Highscore verbessern. Mit je weniger Fehlern man ein Spiel abschließt, desto besser fällt dessen Bewertung aus. Perfektionisten werden daher immer eine A-Wertung anstreben, auch wenn dies im Hauptspiel keine weiteren Vorteile mit sich bringt. Wer jedoch von der StreetPass-Funktion Gebrauch macht, übermittelt seinen Begegnungen somit weitaus schwierigere Herausforderungen.

Bild


Technik


Sowohl die grafische als auch die akustische Präsentationsweise von „Rhtythm Thief & der Schatz des Kaisers“ dürfen gelobt werden. Hübsche Hintergrundgrafiken, gelungene Charakter-Modelle, ein überzeugender 3D-Effekt und vor allem die Zwischensequenzen sorgen für eine überzeugende Inszenierung.

Besonders überzeugend ist jedoch der Soundtrack. Dieser ist immerhin auch ein großer Kritikpunkt für ein Rhythmus-Spiel. Die Songs sind abwechslungsreich, manchmal rockig, dann wieder jazzig. Wer dann noch aufmerksam ist und die Spielbereiche gründlich nach Sound-CDs absucht, kann sich die Songs auch in der Jukebox über das Hauptmenü anhören.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Rhythm Thief & der Schatz des Kaisers“ macht zwar einiges richtig, muss jedoch mit kleinen Fehlern kämpfen. Der Soundtrack ist überzeugend und verleiht jeder Szenerie die richtige Stimmung. Auch in grafischer Hinsicht darf man sich über hübsche Grafiken, Zwischensequenzen und einen überzeugenden 3D-Effekt freuen. Trotzdem muss man „Rhythm Thief & der Schatz des Kaisers“ seine teils lineare und einfache Struktur ankreiden. Zwar kann die Handlung und der Spielablauf grundsätzlich überzeugen, doch scheint es oft so, als leite das Spiel den Spieler nahezu automatisch von einem zum nächsten Ort. Auch die Rätseleinlagen sind entweder erschreckend einfach oder offensichtlich . So kommt schnell das Gefühl auf, dass es sich beim Handlungsfaden nur um eine einfache Verknüpfung von der einen bis zur nächsten Rhythmus-Einlage handelt. Diese fallen dafür jedoch besonders groovig und fordernd aus und machen „Rhythm Thief & der Schatz des Kaisers“ trotz kleinen Fehlern zu einem überzeugenden Spiel, welches auch nach Abschluss noch an den 3DS fesselt.

Bisher gibt es acht Kommentare

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.
  • Avatar von Honeyball
    Honeyball 12.05.2012, 09:03
    So wie ich mir die Kommentare durchgelesen habe sollte die
    Demo so wie das Spiel Rhythm Thief echt gut sein!!
    Ich werde mir mal die Demo anschauen..
  • Avatar von Bati-Madness
    Bati-Madness 11.05.2012, 19:50
    Also die Demo ist ja mal voll geil.
    Aber da spielt man auch nur die Rhytmuss sachen und nicht das andere Zeug.
    Denke ich kaufe es demnächst
  • Avatar von Jango
    Jango 30.04.2012, 12:54
    @Philipp
    wer testet denn die Muster Spiele?
    Mehrere oder nur einer von euch? ^^
    Ansonsten sollte man doch schwer davon ausgehen können, dass ihr als Nintendo Fanboys die meisten Spiele selber habt.
  • Avatar von Philipp
    Philipp 30.04.2012, 10:00
    Zitat Zitat von tiki22 Beitrag anzeigen
    Kommt ja reichlich spät euer Review
    Wir bitten dies zu entschuldigen, Pandora's Tower wird auch etwas verspätet getestet. Da kam es zu kleineren Schwierigkeiten beim Versand der Muster.
  • Avatar von Raikage46
    Raikage46 30.04.2012, 09:08
    Ich hab das Spiel noch nicht durch, aber bisher finde ich es ziemlich gut. Es ist mehr als man von einem bloßen Rhythmusspiel erwartet. Besonders die Anime-Szenen gefallen mir sehr. Bei einem der Rhythmusspiele schien es mir nur, als würden die Tasten nicht funktionieren, was aber wahrscheinlich daran lag, dass ich einige Millisekunden zu früh/spät drückte. Das fühlte sich dann einfach seltsam an. Und das Geigenspiel (ist oben auch abgebildet) hab ich iwie erst gar nicht verstanden und nur durch zufälliges Bewegen des Touchpen geschafft (will es mir jmd erklären? ^^).
    Eine Sache, die das Spiel meiner Meinung nach noch viel besser machen würde, wäre eine frei begehbare Karte, also dass man in third-person-Perspektive durch Paris laufen kann und dort auch mit vielen Objekten interagieren könnte.
    Ich würde dem Spiel wohl auch eine 7, vielleicht auch eine 8 geben.
  • Avatar von tiki22
    tiki22 29.04.2012, 20:13
    Kommt ja reichlich spät euer Review anscheinend gibt es sehr geteilte Meinungen zu dem Spiel. Ich weiß nicht mehr auf welchen Seiten ich die anderen Reviews gelesen habe, aber eine Seite hat das Spiel sehr gelobt und eine sehr gute Wertung vergeben und die andere Internetseite empfand das Spiel als einen Fehlkauf und hat eine miserable Wertung vergeben. Ich hatte mit dem Spiel extrem viel Spaß und werde mir den Nachfolger, wenn es den einen gibt auch kaufen. Schließlich ist noch nicht alles geklärt und am Ende des Spiels gibt es Hinweise auf einen 2. Teil. Mir hat das Spiel sogar so viel Spaß gemacht, das ich es in 2 1/2 Tagen durch hatte. Was aber nicht heißen soll, das es einen geringen Umfang hat, sondern das es mich in seinen Bann gezogen hat und ich den 3DS einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte^^. Immerhin hatte ich den 2. Layton Teil auch an einem Wochenend durch xD
  • Avatar von DaRealRiku
    DaRealRiku 29.04.2012, 18:51
    Die Demo hat mir wirklich viel Spaß gemacht... und mich zum Kaufen angeregt. Wenn ich das Spiel im Laden in die Finger kriege, könnte ich wohlmöglich spontan damit zur Kasse gehen.
  • Avatar von Dirki777
    Dirki777 29.04.2012, 17:57
    Gutes Game. Ich war sehr überrascht, wie gut das Konzept funktioniert.