Gestatten: Mein Name ist Phantom R!
Abseits des Spielablaufs lässt sich zwischen „Doktor Lautrec und die Vergessenen Ritter“ und „Rhythm Thief & der Schatz des Kaisers“ noch eine weitere Gemeinsamkeit feststellen: Beide Titel spielen im wunderschönen Paris. Doch springt man dieses Mal nicht in die Rolle eines schrulligen Archäologen, sondern in die des jungen und in der Nachbarschaft beliebten Raphaëls.
Dieser lebt zusammen mit seinem Hund Fondue in einem Apartment, nachdem seine Mutter bereits in seiner Kindheit verstorben ist und sein Vater ihn unter mysteriösen Umständen vor drei Jahren verlassen hat. Doch der charmante und zuvorkommende Raphaël verbirgt ein Geheimnis. Verkleidet als Phantom R macht er sich auf dem Weg, um berühmte Kunstwerke zu erbeuten. Trotzdem ist er kein schlechter Kerl, denn so bringt er die Kunstwerke bereits wenige Tage nach dem Diebstahl wieder zurück. Mit seinen Raubzügen folgt Raphaël einem höheren Ziel: Er folgt einer Spur, die ihn zu seinem Vater führen soll. Doch was hat der so berühmte Kaiser Napoleon damit zu tun, der auf einmal wieder durch die Straßen Paris zieht? Zusätzlich kommt noch das Mädchen Marie hinzu, deren Schicksal scheinbar mit Raphaëls verbunden ist. Und als wenn das nicht schon genug wäre, kommen ihm immer wieder die Polizei und Hauptmann Vergier in die Quere, die alles daran setzen, den Langfinger Phantom R dingfest zu machen.
In den Straßen von Paris
Die Handlung wird abwechselnd durch 3D-Zwischensequenzen und Dialoge zwischen den Charakteren vorangetrieben. Den Großteil des Spiels bewegt man sich aber durch die Straßen von Paris. Anhand einer Karte auf dem oberen Bildschirm sieht man, wo man sich gerade befindet und wo euer Ziel liegt. Zwar gibt es etliche Gebiete, doch bleibt nur selten Platz für eigene Erkundungstouren. Stattdessen bewegt man sich auf dem direkten Weg zum nächsten Ziel und wird beinahe automatisch vom Spiel dorthin navigiert. Auf dem Touchscreen hingegen wird die aktuelle Umgebung angezeigt und kann durch einfache Berührungen untersucht werden. So findet man die verschiedensten Dinge, wie Münzen, Sound-CDs oder Geräusche. Doch dazu später mehr.
Natürlich kann man auch mit anderen Charakteren interagieren, die euch bei euren Erkundungstouren durch Paris begegnen. Diese halten manchmal nicht nur nette Anekdoten bereit, sondern stehen vor bestimmten Problemen, die mann für den weiteren Spielverlauf lösen muss. Diese belaufen sich meistens darauf, dass man den Charakteren ein bestimmtes Geräusch vorspielen müsst. Als Beispiel möchten wir einen äußerst schreckhaften Polizisten heranziehen, der euch im Spielverlauf mehrfach begegnet. Um an ihm vorbeizukommen, muss man das Bellen einer Bulldoge abspielen, welcher man im vorherigen Bereich begegnet seid. In eurem Sound-Rekorder sammelt man daher im Spielverlauf die verschiedensten Geräusche, die später benötigt werden. In den meisten Fällen sind die benötigten Geräusche jedoch offensichtlich und die Rätsel-Einlagen schnell gelöst. In anderen Fällen wird vom Spiel gefordert, ein Objekt zu suchen, dessen Ort dem Spieler jedoch eindeutig angezeigt wird.
Abseits dieser Einlagen gibt es aber auch richtige Rätsel, die ein geschultes Gehör oder gutes Rhythmus-Gefühl benötigen. Um beispielsweise ein Schloss zu öffnen, müssen Töne richtig angeordnet oder im bestimmten Rhythmus gespielt werden. Leider sind auch diese Rätsel-Passagen meist viel zu einfach und schnell gemeistert.
Spüre den Rhythmus im Blut!
Auch wenn die Rätseleinlagen nicht sonderlich fordernd ausfallen, bleiben glücklicherweise die Rhythmus-Spiele, auf denen immerhin das Hauptaugenmerk des Spiels liegt. Immer wieder im Spielverlauf muss man nämlich sein Taktgefühl beweisen. Da wäre beispielsweise eine wilde Polizeiflucht, ein Museumseinbruch oder eine Fütterung von Fondue. Zu rhythmischen Songs gilt es in diesen Einlagen passend zur Musik die richtige Taste zu drücken, Gesten zu zeichnen oder die richtige Schaltfläche zu berühren. Während einer Flucht vor den Polizeieinheiten über die Dächer von Paris muss man beispielsweise im richtigen Zeitpunkt entweder den A- oder B-Knopf drücken, um über Abgründe zu springen oder Hindernisse zu überwinden. Während eines Raubzuges im Museum hingegen gilt es, sich hinter Säulen vor dem Sicherheitspersonal zu verstecken. Dazu muss im richtigen Augenblick die Schaltfläche der entsprechenden Säule berührt werden. Besonders interessant ist es jedoch dann, wenn es den vierbeinigen Begleiter Fondue zu füttern gilt. Dazu wird nämlich der Bewegungssensor des 3DS genutzt. Sobald der Bewegungssensor zum Einsatz kommt, wird der 3D-Effekt des Spiels automatisch abgestellt. Die Bewegungssteuerung funktioniert zwar grundsätzlich gut, doch vor allem bei den späteren und schwierigeren Rhythmus-Spielen fallen kleine Ungereimtheiten der Steuerung ins Gewicht.
Von Zuckerschlecken keine Rede
Typischerweise werden die Spiele im weiteren Spielverlauf immer fordernder. Während man diese zu Anfang des Spiels noch beim ersten Versuch absolvieren kann, benötigt man nach weiteren Spielstunden schon weitaus mehr Versuche und vor allem Geduld. Wen man jedoch einmal ganz verzweifeln sollte, kann man immer noch seine gesammelten Münzen gegen hilfreiche Upgrades einlösen. Auch wenn es insgesamt über 50 Rhythmus-Spiele gibt, wiederholen sich die Herausforderungen teilweise oder weisen starke Ähnlichkeiten im Grundprinzip auf.
Hat man eines der Rhythmus-Spiele gemeistert, kann man es zu jedem Zeitpunkt über das Menü wiederholen und seinen Highscore verbessern. Mit je weniger Fehlern man ein Spiel abschließt, desto besser fällt dessen Bewertung aus. Perfektionisten werden daher immer eine A-Wertung anstreben, auch wenn dies im Hauptspiel keine weiteren Vorteile mit sich bringt. Wer jedoch von der StreetPass-Funktion Gebrauch macht, übermittelt seinen Begegnungen somit weitaus schwierigere Herausforderungen.
Technik
Sowohl die grafische als auch die akustische Präsentationsweise von „Rhtythm Thief & der Schatz des Kaisers“ dürfen gelobt werden. Hübsche Hintergrundgrafiken, gelungene Charakter-Modelle, ein überzeugender 3D-Effekt und vor allem die Zwischensequenzen sorgen für eine überzeugende Inszenierung.
Besonders überzeugend ist jedoch der Soundtrack. Dieser ist immerhin auch ein großer Kritikpunkt für ein Rhythmus-Spiel. Die Songs sind abwechslungsreich, manchmal rockig, dann wieder jazzig. Wer dann noch aufmerksam ist und die Spielbereiche gründlich nach Sound-CDs absucht, kann sich die Songs auch in der Jukebox über das Hauptmenü anhören.
Bisher gibt es acht Kommentare
Demo so wie das Spiel Rhythm Thief echt gut sein!!
Ich werde mir mal die Demo anschauen..
Aber da spielt man auch nur die Rhytmuss sachen und nicht das andere Zeug.
Denke ich kaufe es demnächst
wer testet denn die Muster Spiele?
Mehrere oder nur einer von euch? ^^
Ansonsten sollte man doch schwer davon ausgehen können, dass ihr als Nintendo Fanboys die meisten Spiele selber habt.
Eine Sache, die das Spiel meiner Meinung nach noch viel besser machen würde, wäre eine frei begehbare Karte, also dass man in third-person-Perspektive durch Paris laufen kann und dort auch mit vielen Objekten interagieren könnte.
Ich würde dem Spiel wohl auch eine 7, vielleicht auch eine 8 geben.