Spiele • 3DS

Etrian Odyssey IV: Legends of...

Mehr zum Spiel:

Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan

Seit dem DS-Zeitalter definiert die „Etrian Odyssey“-Reihe das Genre der Dungeon-Crawler. Auf dem 3DS setzt Atlus die nun Erfolgsgeschichte fort. Nach langer Ungewissheit um die Lokalisation findet „Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan“ nämlich seinen Weg nach Europa. Die Freude auf ein neues Abenteuer ist für uns Grund genug, uns durch enge Dungeonkorridore zu quälen. Ob ihr dem Ruf genauso folgen solltet, erfahrt in unserem Review.

Bild


I'm all fired up!


Trotz einer mystischen Oberwelt und scheinbar zahlreichen Geheimnissen setzt „Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan“ auf keine richtige Geschichte. - Das Ziel ist zunächst die Akzeptanz einer eigenen Gilde. Damit das passiert, muss man die erste Mission im Grand Court annehmen und erfüllen. Doch dazu muss man zuvor jedoch erst einmal einige Gildenmitglieder rekrutieren bzw. erstellen. Eine Gilde kann höchstens dabei höchstens 30 Mitglieder umfassen. Je nach Lust und Laune erstellt bzw. wirbt man somit anfangs seine Mitstreiter an, die sich in verschiedenen Klassen mit unterschiedlicher Farbgebung unterscheiden. Danach geht es direkt auf die erste Mission, welche die Gilde zur offiziellen Anerkennung führen soll. = Eine einfache Suchmission, die schnell erledigt ist.

Als akzeptierte Gilde bekommt man dann ein eigenes Flugschiff, mit dem der Spieler über die Welten fliegen und weitere Höhlen sowie Labyrinthe erkunden kann. Allerdings wird nun immer noch kein roter Faden erkennbar. So kann man kurz darauf weitere Missionen im Grand Court annehmen. Eine echte Geschichte gibt es nicht, dafür spontane, kurze, textliche Erzählung in den Labyrinthen. So erfährt man beispielsweise, wie die Soldaten, die man mit Ressourcen beliefern sollte, plötzlich blutüberströmt am Boden liegen. Scheinbar von einem brutalen Monster zerfetzt, dem man nun entweder aus dem Weg geht oder sich der Gefahr stellen.

Level up!


Im Gegensatz zur scheinbar unzusammenhängenden Erzählung überzeugt der Titel eher mit den zahlreichen Rollenspiel-Elementen. Die Gilde umfasst bis zu 30 Kämpfer. Auf Erkundung und Missionen kann man allerdings nur mit höchstens sechs Mitstreitern, die übrigens in zwei Reihen kämpfen, gehen. Genauso werden auch die Gegner in zwei Reihen aufgestellt. Dabei zu beachten: Angreifen können normale Krieger nur die erste gegnerische Reihe. Nur die Attacken von Bogenschützen und anderen Fernkämpfern in der letzten Reihe erreichen alle Reihen. Allerdings nimmt mit jeder zusätzlichen Reihe die Durchschlagskraft der Angriffe ab.

Ein Sieg über eine Horde gegnerischer Monster bringt neben erbeutete Gegenstände in erster Linie Erfahrungspunkte. Diese werden dann gleichmäßig auf alle noch lebenden Krieger geteilt. Erfahrungspunkte kann man jedoch auch aus abgeschlossenen Missionen oder erfüllten Bitten gewinnen. Ein Level up steigert die Werte und bringt zudem ein Skillpunkt.

Bild


Skills, Buy & Sell


Jeder Charakter hat verschiedene Skills, die über die Skillpunkte freigeschaltet und erweitert werden können. Diese Fertigkeiten sorgen in den Kämpfen für das strategische Vorgehen und können Angriff sowie Verteidigung des Gegners schwächen, die eigenen Werte kurzzeitig steigern und viele weitere magische Folgen wie Vergiftung und Erblindung verursachen. Die Fähigkeiten werden dabei in unterschiedliche Ränge eingeteilt.

Verschiedene Eigenschaften und Werte lassen sich zudem aber auch über die Ausrüstung aneignen. Die Charaktere können mit einer Waffe, einer Rüstung und weiteren Accessoires ausgerüstet werden. Diese können mit verschiedenen Items zudem geschmiedet und durch die bereits genannten Fertigkeiten erweitert werden.

Engage the Enemy


Die „Etrian Odyssey“-Reihe lebt davon, mit ihrer Atmosphäre eine eigene Erzählung zu vermitteln. Auf dem 3DS setzen die Entwickler diese auch am besten um. Die Oberwelt, die man mit dem Flugschiff bereisen kann, ist allerdings weniger detailreich ausgefallen und kann nur selten beeindrucken. Die Höhlen- und Labyrinth-Level kommen dagegen viel zauberhafter daher. - Schade bloß, dass diese untereinander sehr ähnlich aussehen.

Neben der grafischen Komponenten entzückt der Titel atmosphärisch besonders durch die Musik. Der Soundtrack ist insgesamt noch lange kein Meisterwerk und auch nicht einzigartig, sodass einige Stücke schnell der Erinnerung entweichen. Allerdings gibt es einige Themes, die direkt dem Soundtrack von „Xenoblade Chronicles“ entstammen könnten und sehr schön anzuhören sind. Es ist umso ärgerlich, dass die 3DS-Lautsprecher dem Spieler jegliches Vergnügen nicht gönnen und zwangsweise zu den Kopfhörern greifen lassen.

Bild


Das Schlusswort


Ressourcen sammeln, Kämpfe austragen und in der Stadt diese in Geld und Erfahrungspunkte umwandeln: Ein Großteil des Spiels läuft in diesem Muster ab. Über die Stadt Tharsis lässt sich in einer Raststätte erholen und speichern, in einem anderen Gebäude Bitten und im Grand Court Missionen annehmen oder die Gilde verwalten. Tharsis lässt sich jedoch nicht erkunden, sondern nur über ein Menü besuchen. Insgesamt setzt der Titel also auf ein bewährtes, eintöniges Schema.

Besonders enttäuschend fällt aber nach wie vor die Geschichte aus. Die fehlende Sprachausgabe und Texte, die nur in Englisch vorhanden sind, lassen es zu einer textlastigen Angelegenheit werden, die aber auch nicht viel Besonderes beziehungsweise Spannendes erzählt. Weiterhin erfährt man auch nichts über die Charaktere, die anfangs erstellt werden und seither nur Werte und Fähigkeiten verkörpern, anstatt Charaktere mit individuellen Persönlichkeiten. Schlussendlich fehlt es dem Spieler an Inhalten, die ihn emotional an den Titel binden.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Mit einem großen Spielumfang, einem Konzept, welches hohe Suchtgefahr beherbergt, und einer optimalen und zufriedenstellenden technischen Präsentation reiht sich „Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan“ in die Liste der wirklich gelungenen Spiele für den 3DS ein. Bei dem starken 2013er Line-Up fehlt es dem Titel jedoch an Merkmalen, die ihn unvergesslich oder gar zu einem Anwärter zum besten 3DS-Spiel des Jahres machen könnten. Trotzdem dürften sich Fans der Reihe hier auf einen würdigen Nachfolger freuen. Neulinge sollten sich dagegen überlegen, ob sie dem Prinzip der rollenspiellastigen Dungeon Crawler etwas abgewinnen können.

Bisher gibt es vier Kommentare

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.
  • Avatar von Roiiy94
    Roiiy94 20.09.2013, 13:51
    Ich stimme in den meisten Punkten voll und ganz zu. Nachdem ich mir als vollkommener Anfänger in diesem Genre die Demo runtergeladen habe, war ich zunächst mal total überfordert. Auch wenn ich kein Fan von langen Tutorials bin, aber hier wird man einfach in das Spiel geworfen ohne auch nur irgendwas zur Story und auch teilweise zum Gameplay erklärt zu bekommen. Nach einiger Zeit macht es zwar Spaß, aber durch die Demo hab ich gemerkt, dass Etrian Odyssey absolut nicht meins ist.
  • Avatar von Kaiba
    Kaiba 20.09.2013, 08:44
    Ich finde das Spiel wirklich sehr gut, war am Anfang ebenfalls skeptisch.
    Aber es macht echt Spaß.
  • Avatar von Sepp
    Sepp 19.09.2013, 22:13
    hört sich gut an. Aber ich hab dieses Jahr noch so viel vor, denke, da muss Etrian Odyssey leider warten...
  • Avatar von Sepo
    Sepo 19.09.2013, 15:17
    Ich als Neuling war mir auch zunächst unsicher, ob ich mit dem Genre etwas anfangen kann. Aber für so etwas gibt es ja Demos, und diese hat mich voll überzeugt. Dieses Jahr habe ich leider keine Zeit mehr für Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan, aber nächstes Jahr lege ich es mir auf jeden Fall zu.