Im Rahmen der kürzlich stattgefundenen Nintendo Direct veröffentlichte Nintendo völlig überraschend einen Zusatzinhalt für „Donkey Kong Bananza“. Der DLC hört auf den Namen „DK-Insel & Smaragdrausch“ und soll zusätzlichen Spaß für alle diejenigen bieten, die das Hauptspiel bereits abgeschlossen haben. Was nach einer tollen Idee klingt, entpuppt sich jedoch recht schnell als Geschäft, das mindestens genauso krumm ist wie die Bananen im Spiel selbst.
Ab auf die Insel
Wie bereits eingangs erwähnt, fügt der DLC dem Spiel eine neue Ebene hinzu. Diese führt einen in Donkey Kongs Heimat namens DK-Insel. Die Insel kann man sowohl nach Beendigung des Hauptspiels als auch vorher erreichen. Wenn man das Hauptabenteuer noch nicht abgeschlossen hat, muss man hierfür mit Squawks in der Rennbahnschicht sprechen. Hat man die Main Quest in „Bananza“ absolviert, kann man direkt via Transport-Gong, das sind die Schnellreisepunkte, zur DK-Insel gelangen, nachdem man mit einem der Ältesten über die Bananza-Probe gesprochen hat.

Diese Statuen sollen der Motivation dienen. Schick sind sie allemal.
Dort angekommen bläst einem direkt eine wunderbare Brise Nostalgie um die felligen Ohren. Die Insel ist bis ins kleinste Detail dem bekannten Bild aus „Donkey Kong Country“ nachempfunden und bietet zahlreiche kleine und große Möglichkeiten zum Entdecken. Egal ob das berüchtigte Baumhaus, der DK-Vulkan oder bekannte Charaktere wie Diddy, Dixie, Cranky und Rambi, gerade Fans der Reihe kommen hier sicherlich auf ihre Kosten. Abseits des neuen Spielmodi „Smaragdrausch“ geht es hier vor allem um das Entdecken dieser liebevoll arrangierten Details. Obendrein kann man bei Squawks Münzen gegen sammelbare Figuren eintauschen, die man dann auf der Insel ausstellen kann.
Während wir also die reine Umsetzung vollends loben, wäre es abseits dessen wünschenswert gewesen, wenn es hier auch ein paar „richtige“ Aufgaben zu erledigen gegeben hätte. Die Ebene ist nämlich inhaltlich nicht mit denen des Hauptspiels zu vergleichen, wo es ja stets Aufträge, Verstecktes und Co. gab. All das sucht man hier vergebens.
Gold ade - Smaragd juchhe?
Während DKs Heimat Insel also maximal als nette Dreingabe zu bewerten ist, könnte ja vielleicht der Zusatzmodus „Smaragdrausch“ die Investition für den DLC rechtfertigen? Wohl kaum, müssen wir an dieser Stelle direkt entgegnen, denn dafür bietet der Modus einfach zu wenig Anreize und unserer Meinung nach auch wenig differenzierten Spielspaß im Vergleich zum Hauptspiel.

Aber der Reihe nach: Der „Smaragdrausch“ ist eine zeitbasierte Herausforderung vom Bösewicht Void. Die Spieler:innen müssen dabei in 10 Runden bestimmte Ziele erreichen zum Beispiel 500 Smaragde einsammeln, dann 1000 und so weiter. Innerhalb der Runden kann man quasi das, was man sonst in Goldform zerhauen, gesammelt und eingestampft hat, nun ebenfalls mit Smaragden tun. Dabei gestalten sich die ersten Runden noch recht spaßig und motivierend, vor allem, weil man die unterschiedlichen Fähigkeiten von Pauline und DK erst wieder freischalten muss.
Jedoch weicht die anfängliche Motivation recht schnell und überlässt der Demotivation die Bühne. Das liegt unserer Meinung nach daran, dass der Modus einfach keine neuen Spielmechaniken mit sich bringt und etablierte einfach nicht innovativ nutzt. Und da hilft auch kein potentiell neues Kostüm oder Ähnliches. Wir haben im Hauptspiel doch bereits Unmengen an Gold, Fossilien und Chips ergattert, warum sollte es jetzt gerechtfertigt sein, dasselbe in smaragdgrün für einen Aufpreis zu tun? Genau dieses Argument fehlt uns und wir konnten es in diesem DLC auch nirgends und nicht mal im Finale finden, welches im Prinzip nur Recycling ist.

Der Kern des DLC-Problems liegt hier auch im fantastischen Hauptspiel selber. Dieses ist nämlich äußerst umfangreich und bietet eine ordentliche Portion Post-Game-Inhalt, der einen ohnehin, sollte man der Sammelleidenschaft erliegen, eine ganze Zeit beschäftigt. Wozu also Smaragde jagen?
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