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Rayman DS

Wir schreiben das Jahr 2005. Vor neun Jahren veröffentlichte Ubisoft erstmals Rayman 2: The Great Escape auf der Heimkonsole. Nun versucht der französische Publisher das Spiel mit dem gliedmaßlosen Helden als neues Produkt auf den Markt zu bringen. Als wie gut sich die technische Umsetzung herausstellt, ob die Steuerung gelungen ist und natürlich, ob der Spielspaß erhalten geblieben ist, kann man in diesem Review erfahren.

Die große Flucht

Rayman, der sein Debut auf dem Atari Jaguar feierte und sich im Jump'n-Run-Markt so stark etablierte, dass man ihm selbst einen Bruder, Tonic Truble, auf dem PC spendierte, flüchtet am Anfang des Spiels vom Sklavenschiff des Oberpiraten Klingbart. Globox, eine türkise, obergroße Kröte, die ebenfalls auf das Schiff verschleppt wurde und bereits aus dem ersten Teil bekannt ist, macht es Rayman gleich. Jedoch scheitert die Fluchtaktion und sowohl Rayman als auch Globox stürzen aus dem fliegendem Sklavenluftschiff – Raymans Aufgabe ist es nun, die Kröte wiederzufinden sowie Klingbarts finstere Pläne zu durchkreuzen.

Das oben wiedergegebene Grundgerüst der Story aus Rayman DS ist, wie von einem Jump'n Run gewohnt, nicht sonderlich tiefgründig oder mitreißend – in den Levels ansich spielt sie aber auch nur eine kleine Rolle. Die meiste Handlung geschieht in kleinen Zwischensequenzen, die oft humorvolle Dialoge beinhalten. Sprachausgabe gibt es keine. Einzigst Raymans nichtssagende Soundsamples werden bei diesen Cutscenes abgespielt. Diese sind jedoch nicht so nervig wie beispielsweise die Pseudostimmen aus Rares N64-Abenteuer Banjo Kazooie.

Rayman zeigt seine Fäuste

Die Vertreter des Hüpfgenres hatten in den letzten Jahren zwar immer wieder kleinere Innovationen und Besonderheiten zu bieten, revolutioniert wurde dieses Abteil aber nie, wenn man vom Aufstieg von 2D zu 3D absieht. Ähnlich ist es auch bei unserer Dicknase Rayman. In einem Sumpf, der sogenannten Halle der Türen, welche sehr schick und abwechslungsreich gestaltet ist, können die einzelnen freigespielten Welten ausgewählt werden. In diesen durchschnittlich 10 Minuten langen Passagen muss der Hauptheld springen, klettern und natürlich schießen. Denn Ubisofts Vorzeigeheld besitzt magische, mit Handschuhen überdeckte Fäuste, mit denen er Geschösse auf Piraten abfeuern kann. Um den Sammelreiz des Spielers zu erhöhen, gibt es in jedem Level eine bestimmte Anzahl von “Lums” zu finden, vergleichbar mit Münzen in Mario-Spielen. Außerdem kann Rayman Sklaven befreien, für die sich die Entwickler oft sehr gemeine Verstecke ausgedacht haben. Das lädt förmlich zum Erkunden ein.

Die Abwechslung kommt, wie bereits beim Playstation- und N64-Original, nicht zu kurz; ob ihr nun die ganze Welt durch Seilschwingen bestreiten müsst, ein Luftschiff Klingbarts ohne Unterbrechung beschießt oder ihr auf lebendigen Kanonen reitet. Gerade der oftmals skurile Humor macht das Spiel noch spaßiger.

Von falschem Clipping und anderen Fehlern

Auch wenn ein Spiel ansich super designt ist – irgendwo gibt es eigentlich immer Kritikpunkte. Bei Rayman DS liegen diese in der Portierung vom Nintendo 64 zum Nintendo DS. Bereits in der Intropassage fällt dem Spieler auf, dass das Geschehen auf dem oberen Bildschirm extrem ruckelt. Im späteren Spiel kommt dies zwar seltener vor – aus bleibt es jedoch nicht. Dafür wird die Handlung von Clippingfehlern, wie zum Beispiel das Unsichtbarwerden Raymans, begleitet. Auch manche Soundeffekte scheinen zufällig aufzutreten. Selbst Lokalisierungsfehler gibt es. Die Dialoge sind öfters unpassend, grammatikalisch falsch oder mit Rechtschreibfehlern übersetzt.

Rayman spielt sich dreidimensional. 1996 gab sich Ubisoft auch sehr viel Mühe mit der Steuerung und passte das Spiel beinahe perfekt an den Analogstick des N64-Controllers an. Der DS bietet ansich aber nur ein Digitalkreuz, mit dem sich das Spiel auch spielen lässt. Als Alternative wurde eine Touchscreensteuerung eingebaut, die versucht, einen Stick zu emulieren. Dies klappt jedoch alles andere als gut, obwohl man im Menu die Größe und die Position der Steuerungshilfe einstellen kann.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Rayman DS hat mich leicht positiv. Diese Umsetzung zeigt, dass auch ältere Spiele durchaus noch Spaß bereiten können – auch wenn sie weder spielerisch noch technisch auf dem heutigem Stand der Technik sind. Am Sound ist zwar nichts auszusetzen, überwältigen kann er aber auch keinen. Die Grafik ist insgesamt zwar nett, aber die Spielwelt wirkt insgesamt zu leblos und die ständigen Ruckelorgien sorgen für Frust. Am Spielumfang ist nichts zu kritisieren – Spieler, die sich Zeit nehmen, werden relativ lange mit dem Spiel beschäftigt sein und ab und zu verstecke Höhlen oder Ähnliches finden. Einen Multiplayermodus gibt es, obwohl Ubisoft es anders angekündigt hat und auch die Credits etwas anderes behaupten, nicht. Höchstens für alle Freunde der 3D-Plattformer, die bereits begonnen haben, Mario 64 DS zum zweitem Mal durchzuspielen, ist Rayman DS zu empfehlen, aber nur, wenn sie das Original noch nicht kennen. Denn es ist und bleibt die lieblose N64-Umsetzung von Rayman 2: The Great Escape.

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