Der Titel „Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas“ startete seinerzeit als Spiel auf Smart Devices. Vor einigen Wochen enterte man dann die Konsolen, um nun auch auf Nintendo Switch zu landen. Aufmerksamkeit bekam der Titel aus dem Hause FDG schon im Vorhinein vor allem, da er sich sehr an klassischen Zelda-Spielen orientiert. Von „Zelda“ kann man nie genug haben, könnte man sagen, ob jedoch die damit hohen Erwartungen erfüllt werden steht auf einem andern Papier. Nämlich hier:
Reif für die Insel
Klon (von altgriechisch: Zweig, Schössling‘ und englisch clone) ist das richtige Wort für „Oceanhorn“. Das fängt schon bei der Story an: Ein Monster bedroht die Spielwelt, der Vater des Hauptprotagonisten will diesem an den Kragen, der Sohnemann folgt seinem Erzeuger. Bevor sich der kühne Held aber in das Abenteuer stürzen kann, müssen Schild und Schwert gefunden werden. Obendrein muss besagter Held, der wie eine Mischung aus Nathan Drake und eben Link aussieht aber von beiden nichts Positives übernommen hat, noch geweckt werden. Auf seiner Reise gilt es dann drei sagenumwobene Artefakte zu bergen.
Clonewars
Das Geschehen findet dabei hauptsächlich auf Inseln statt, die sich thematisch recht abwechslungsreich gestalten aber auch nichts Neues bieten. Von Eiland zu Eiland geht es dann mit dem Schiff – auch das kennt man bereits. Nur sind die Bootsfahrten dermaßen langweilig, dass auch hier die Vorlage nicht mal ansatzweise erreicht wird. Es gibt hier nämlich keinerlei Erkundungsmöglichkeiten. Stattdessen geht es, einmal ausgewählt, automatisch zum Ziel.
Auf den Inseln selbst widmet man sich kleineren Rätseln, dem allseits beliebten Kistenschieben oder kleineren Kämpfen gegen Mini-Monster. Das geschieht alles aus einer isometrischen Draufsicht, wobei die Pfade streng vorgegeben sind und das freie Erkunden somit recht eingeschränkt ist. So rennt man im Wesentlichen von A nach B um, zum Beispiel den Schlüssel für C zu bekommen. Dabei treten hin und wieder Frustmomente auf, da der Weg oft plausibler erscheint, als er ist.
In Sachen Kämpfe bietet sich dem Spieler leider so gar keine Herausforderung. Woher auch, wenn die Gegner einfach stur auf einen zulaufen, man selber aber durch ein paar Bewegungen ausweicht und ihnen dann den Rest gibt. Da bot „A Link to the Past“ vor Jahrzehnten bereits mehr.
Alles in allem macht das Spiel abseits der stetigen ins Auge springenden Parallelen zum Nintendo-Abenteuer kurzweilig Spaß, weiß aber nie länger zu motivieren. Die Aufgaben sind ganz einfach zu abgedroschen, die Ideen zu verbraucht und die Story zu banal. Sicher: auf dem Handy mag das alles noch ganz nett sein aber auf einer Konsole nicht. Den größten Fehler hat man aber wohl bei der Zeldaorientierung begangen. Wenn ein potenzieller Käufer hört, dass „Final Fantasy“, „Chrono Trigger“ und „Secret of Mana“ als Inspiration dienten, werden unerreichbare Erwartungen geschürt, die man durch bloßen Ideenklau eben nicht erfüllen kann.
Bisher gibt es vier Kommentare
Habe das Spiel für die Switch gekauft und finde es bei weitem nicht so schlimm wie hier angedeutet. Ich bin aber auch mit der Erwartung eines 0815 Zeldaklons an die Sache rangegangen.
Hoffe ein paar geben dem Spiel ne Chance trotzdem, weil mir Spiele in dem stil fehlen. Ich sag nur Technomage damals ...
Da spare ich lieber für bessere Indies